Coronakrise - OMV-Chef schließt Raffinerie-Stilllegung nicht aus
Derzeit aber nicht davon auszugehen - "Man sollte Manager
nicht für die Coronakrise bestrafen"
Wegen der Coronavirus-Krise steht der OMV-Konzern
aktuell massiv auf der Kostenbremse. Milliardeninvestitionen werden
eingespart. Europa sei schon in der Rezession angekommen, und man
werde bei der OMV kein "Normaljahr" erleben, sagte Konzernchef
Rainer Seele in einem Interview mit der "Presse" (Freitagausgabe).
Es würden alle möglichen Maßnahmen verfolgt, die Kosten zu
optimieren. Daher könne er Kurzarbeit und Personalabbau für heuer
nicht ausschließen. Es gebe aber noch keine Entscheidung darüber.
Von staatlichen Vorgaben, Bonuszahlungen in der Krise zu kappen,
hält der OMV-Chef wenig. "Wir halten uns an das Aktienrecht: Der
Vorstand entscheidet über den Dividendenvorschlag unabhängig. Das
haben wir im Februar getan. Ich nehme zur Kenntnis, dass es bei
Kurzarbeit Einschränkungen geben soll, die eine andere
Dividendenentscheidung bringen sollen." Die OMV werde alles tun, um
ihren Entschluss umzusetzen, aber man müsse die Entwicklung
abwarten.
"Ich kann nicht ausschließen, dass wir die Raffinerie stilllegen
müssen", sagte Seele der Zeitung. "Dann müssten wir neu diskutieren.
Aber davon gehe ich derzeit nicht aus."
Auf die Frage nach einem Bonusverzicht verweist der Konzernchef
darauf, dass der Aufsichtsrat im nächsten Jahr über die Boni für
2020 entscheiden werde - je nachdem wie es wirtschaftlich gelaufen
sei. "Da brauche ich keine staatliche Vorgabe, um zu sehen, dass ein
schwaches 2020 geringe Boni bringen wird. Aber man sollte Manager
nicht dafür bestrafen, dass es eine Coronakrise gibt und sie kein
Rekordergebnis vorlegen können."
(Schluss) rf/stf
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