Konjunktur

Konjunktur

Datum/Zeit: 08.04.2020 14:49
Quelle: ÖNB

Corona-Pandemie kostet Österreichs Wirtschaft bislang 11 Mrd Euro



Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat die aktuelle Betroffenheit der österreichischen Wirtschaft durch die COVID-19-Pandemie analysiert. Während der fünf Wochen, in denen die Maßnahmen der Bundesregierung zu ihrer Eindämmung voll in Kraft sind, ist die Wertschöpfung aufgrund der Maßnahmen sowie des Einbruchs von Exporten und Investitionen um 29 Prozent gesunken, was 11 Mrd EUR oder 2,8 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Am stärksten betroffen sind die Branchen „Beherbergung und Gastronomie“, die Reisebranche, „Dienstleistungen Sport/Unterhaltung“ sowie eine Reihe von weiteren Dienstleistungsbranchen.

Die COVID-19-Pandemie sowie die Maßnahmen der Bundesregierung zu ihrer Eindämmung haben massive Auswirkungen auf weite Bereiche der österreichischen Volkswirtschaft. Im Gegensatz zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, die vom Finanzsektor ausging und bei der die Realwirtschaft vor allem durch einen Nachfragerückgang getroffen wurde, sind aktuell sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite der Wirtschaft betroffen.

Die OeNB hat auf ihrer Website eine erste Analyse zur Betroffenheit der österreichischen Unternehmen als Sonderausgabe ihrer volkswirtschaftlichen Publikation „Konjunktur aktuell“ veröffentlicht.

Die Verringerung der Wertschöpfung während der ersten fünf Wochen (KW 11–15), seit denen die Containment-Maßnahmen voll in Kraft sind, um 29 Prozent (11 Mrd EUR oder 2,8 Prozent des BIP) ist je zur Hälfte auf den Konsumrückgang aufgrund der angeordneten Schließungen (inkl. Zulieferungen von vorgelagerten Branchen) und auf das schlechtere makroökonomische Umfeld (Rückgänge von Exporten und Investitionen) zurückzuführen.

Die aktuelle Situation trifft die Branchen in einem sehr unterschiedlichen Ausmaß. Neben den Nachfragerückgängen spielen angebotslimitierende Faktoren wie die Abhängigkeit von importierten Vorleistungen sowie die finanzielle Position der Unternehmen eine zentrale Rolle.

Die Analyse der Betroffenheit für insgesamt 64 Branchen der österreichischen Wirtschaft basiert auf einem Datenset mit 11 Indikatoren aus den vier Bereichen „Nachfrage“, „Angebot“, „Arbeitsmarkt“ und „Finanzierung“. Am stärksten betroffen ist die Branche „Beherbergung und Gastronomie“ mit einem Nachfragerückgang von 80 Prozent. Durch die geringe Eigenkapitalquote und eine niedrige Liquidität hat diese Branche wenig Möglichkeiten, die Ausfälle abzufedern. Zudem können die erlittenen Umsatzverluste – anders als in der Industrie – nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. „Reisebüros und Reiseveranstalter“ leiden unter einem fast vollständigen Umsatzausfall (–88 Prozent) und sind darüber hinaus durch die Grenzschließungen von angebotslimitierenden Faktoren betroffen. Die Krise trifft die Branchen „Dienstleistungen Sport/Unterhaltung“ sowie die „Sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen“ ebenfalls massiv. Im Verkehrssektor ist die „Luftfahrt“ am stärksten betroffen. In der Sachgütererzeugung sind vor allem die „Hersteller von Möbeln und sonstigen Waren“ und die „Hersteller von Textilwaren und Schuhen“ von dem Rückgang der Konsumnachfrage aufgrund der Schließungen im Einzelhandel betroffen. Die „Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ und die „Hersteller von Druckerzeugnissen“ leiden vor allem durch ihre Zulieferfunktion bzw. die Integration in internationale Wertschöpfungsketten. Im Vergleich zu den tourismusbezogenen Dienstleistungen haben die betroffenen Unternehmen der Sachgütererzeugung jedoch durchwegs eine bessere Solvenz- und Liquiditätsposition.

Die Analyse der OeNB ist nachzulesen unter:
www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/konjunktur-aktuell.html

neuere Beiträge nächste Konjunktur News: Leistungsbilanzüberschuss der EU27 von 90,9 Mrd. Euro aeltere Beiträge

News zu KonjunkturMeldungen zu Konjunktur
Datum Meldung
23-03-2024Eurozone-Wirtschaftswachstum stabilisiert sich im März nahezu und Preisduck lässt weiter nach
23-03-2024Talfahrt der deutschen Wirtschaft schwächt sich im März leicht ab
22-03-2024WIFO: Gegenwind hält Österreichs Wirtschaft 2024 nahe an der Stagnation
16-03-2024Industrieproduktion im Euroraum um 3,2% und in der EU um 2,1% gesunken
09-03-2024Eurozone-Wirtschaft nähert sich dank Servicesektor-Wachstum der Stabilisierung weiter an
[weitere Meldungen Konjunktur >>]

Medien Berichte KonjunkturMedia-Monitoring Konjunktur
Datum Meldung
05-02-2024OECD halbiert Wachstumsprognose für Deutschland
29-11-2023OECD erwartet 2024 schwächeres Wachstum der Weltwirtschaft
15-11-2023Chinas Wirtschaft übertrifft die Prognosen
24-10-2023Industrie erwartet stärkste „normale“ Rezession seit Zweitem Weltkrieg
06-10-2023Boom am US-Arbeitsmarkt geht weiter
[weitere Meldungen Konjunktur >>]



ATX (Wiener Börse Index) : 3535.79 +0.3% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Allgemeines-AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
Semperit-Insider-Transaktion: Vorstand Dr. Karl Haider kauft 9.000 Aktien
Palfinger-AUA-Streik und -Abzugsdrohung löst Standortdebatte aus
Wienerberger-Ziegelhersteller Wienerberger verkauft Fabriken in Russland - Zeitung
Hirsch Servo-Hirsch Servo übernimmt polnischen Dämmstoffhersteller
Allgemeines-AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
Allgemeines-Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
Mayr-Melnhof-Mayr-Melnhof Karton vergrößert Vorstand
OMV-OMV - Erste Group stuft Aktie auf "Buy" hoch, senkt Kursziel auf 52,5
Mayr-Melnhof-Peter Oswald als Vorstandsvorsitzender und CEO wiederbestellt
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Marinomed-Marinomed Biotech AG gibt Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über einen 18-monatigen Aufschub der Rückzahlungen für das Venture-Darlehen aus dem Jahr 2019 bekannt
   [weitere News >>]