OMV-Ölförderung bis März gesunken, realisierter Ölpreis abgesackt
Gasfördermenge gehalten - Gesamtproduktion mit 472.000 Fass
täglich spürbar geringer - Raffineriemarke nur marginal
zurückgegangen
Der vor einem massiven Sparprogramm stehende
OMV-Konzern hat heuer zu Jahresbeginn erstmals den starken Rückgang
der Ölpreise zu spüren bekommen und obendrein selbst etwas weniger
Erdöl gefördert als Ende 2019. Die Raffineriemarge konnte im
Zeitraum Jänner bis März aber beinahe gehalten werden. Die
detaillierten Zahlen zum ersten Quartal will der Öl- und Gaskonzern
am 29. April bekanntgeben.
Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis im Upstream ging
verglichen mit dem vierten Quartal 2019 von 61,0 auf 46,8 Dollar pro
Fass zurück, geht aus dem Trading Statement
(Quartalszwischenbericht) von Mittwoch hervor. Der Brent-Preis gab
im Quartalsabstand im Schnitt um rund ein Fünftel von 63,08 auf
50,10 Dollar/Barrel nach.
Die Gasförderung hielt die OMV im Zeitraum Jänner bis März mit im
Schnitt täglich 289.000 (291.000) Barrel Öl-Äquivalent (boe) etwa
gleich, die Öl- und NGL-Produktion gab von 214.000 auf 183.000 boe/d
nach. Damit verringerte sich die Gesamtmenge von 505.000 auf 472.000
boe im Tagesschnitt - ein Niveau ähnlich gering wie Anfang 2019. Im
Schlussquartal 2019 hatte der Konzern erstmals über 500.000 Barrel
pro Tag produziert.
Der im Schnitt von der OMV realisierte Gaspreis lag zu
Jahresbeginn bei 11,0 Euro pro Megawattstunde (MWh), nach 11,3 Euro
Ende 2019. Nur marginal sank heuer bis März die
OMV-Referenz-Raffineriemarge, von 5,02 auf 4,93 Dollar/Barrel. Die
Ethylen/Propylen-Netto-Marge stieg auf 459 (363) Euro pro Tonne, der
höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2019. Die Raffinerieauslastung
betrug 94 (98) Prozent, die Verkaufsmenge an Raffinerieprodukten war
mit 4,60 (5,17) Mio. t spürbar niedriger; im Jahr 2019 war sie in
keinem Quartal im Schnitt so niedrig gewesen.
Die Erdgas-Verkaufsmengen wuchsen auf 48,03 (44,71)
Terawattstunden (TWh). Im Tagesschnitt wurden in Summe an
Kohlenwasserstoffen 446.000 (477.000) boe verkauft, davon 211.000
(182.000) boe Öl und NGL sowie 264.000 (266.000) boe Erdgas.
Verglichen mit dem vierten Quartal 2019 stiegen die Retail-Margen
laut OMV heuer im Auftaktquartal, während die Commercial-Margen
stabil blieben. Bei ADNOC-Refining wurde in der Ruwais-Raffinerie in
den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eine mehrwöchige
Generalüberholung durchgeführt. Außerdem werde die OMV
Explorationsabschreibungen von rund 80 Mio. im Zusammenhang mit der
Tawhaki-Bohrung in Neuseeland und Altlichtenwarth (Bezirk
Mistelbach/Niederösterreich) vornehmen, hieß es im Zwischenbericht.
Angesichts der Coronavirus-Krise tritt der OMV-Konzern heuer
massiv auf die Kostenbremse. 2020 sollen mehr als 4 Mrd. Euro
eingespart werden, um "die Finanzkraft und die wirtschaftliche
Stabilität des Unternehmens sicherzustellen", hieß es am 26. März.
Damit solle "die Handlungsfähigkeit des OMV-Konzerns in dieser
wirtschaftlich herausfordernden Situation sichergestellt" werden,
betonte OMV-CEO Rainer Seele.
Die organischen Investitionen senkt man demnach heuer um rund 500
Mio. Euro auf knapp unter 2 Mrd. Euro und die Kosten um rund 200
Mio. Euro und verschiebt Projekte von etwa 1,5 Mrd. Euro. Weiters
kann man die 4,1 Mrd. Euro Kaufpreis zum Erwerb weiterer 39 Prozent
am Chemiekonzern Borealis in Raten bezahlen, bis Ende 2021.
(Schluss) sp/itz
ISIN AT0000743059
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