RHI-Stellenabbau: Unternehmen sucht Nachnutzungslösung in Trieben
Mitarbeitern wurde Wechsel zu anderen steirischen Standorten
angeboten - Projektteam für nachhaltige Standortentwicklung
zusammengestellt
Vor wenigen Wochen hatte die RHI Magnesita
angekündigt, bis Juli 100 der aktuell 120 Mitarbeiter am
Produktionsstandort im obersteirischen Trieben abzubauen. Keiner der
betroffenen Mitarbeiter habe das Angebot, an einen anderen
steirischen Standort zu wechseln, angenommen, hieß es am Dienstag
vonseiten des Unternehmens. Ein Sozialplan wurde ausgehandelt, nun
werden Lösungen zur Nachnutzung gesucht.
Bisher war der Standort in Trieben für die Stein- und die
Rohstoffproduktion zuständig. 2018 wurde bekannt, dass die
Steinproduktion an andere Standorte verlegt werde, darunter
Radenthein in Kärnten. Von den derzeit 120 Mitarbeitern werden im
Juli nur noch 20 Mitarbeiter am Standort in Trieben arbeiten. Den
Beschäftigten wurde laut einer Unternehmenssprecherin angeboten, an
andere Standorte der RHI Magnesita in der Steiermark (Breitenau,
Veitsch und Leoben) zu wechseln. Diese sind in etwa 40 Minuten vom
jetzigen Standort entfernt, das Angebot habe aber keiner der
Mitarbeiter angenommen.
Der Bürgermeister von Trieben, Helmut Schöttl (SPÖ) und
Konzernchef Stefan Borgas haben sich am Montag getroffen, um
Maßnahmen für Mitarbeiter und die frei werdende Fläche und
Infrastruktur zu diskutieren. "Für die Gemeinde ist es das
Wesentlichste, dass die Menschen, die ihre Stelle verlieren, sozial
abgesichert werden", hielt Bürgermeister Schöttl gegenüber der APA
fest. Ebenfalls sei die Nachnutzung der Fläche für die Gemeinde
wichtig. In beiden Punkten seien ihm Zustimmung und Hilfe vonseiten
der RHI Magnesita zugesichert worden.
Der Frage, was mit der Fläche und der Infrastruktur am Standort
geschieht, widmet sich ein Projektteam. "Die Flächen und die
Infrastruktur sind für andere Unternehmen gut geeignet. Gemeinsam
mit dem Bürgermeister, dem Land Steiermark und der
Industriellenvereinigung arbeiten wir daran, dass sich wieder
Betriebe ansiedeln, die dann auch Arbeitsplätze schaffen", hielt CEO
Borgas in einer Aussendung am Dienstag fest. In dem Projektteam wird
auch ein Gemeindevertreter sitzen, um die Perspektive der
Bevölkerung einzubringen.
Die lokalen Vereine, die bisher von RHI Magnesita gesponsert
wurden, sollen noch für das restliche Jahr 2020 weiterfinanziert
werden. Danach müsse man über weitere Zahlungen verhandeln, hieß es
von einer Unternehmenssprecherin. RHI Magnesita ist laut eigenen
Angaben der Weltmarktführer bei Feuerfestprodukten, -systemen und
-serviceleistungen. Der Konzern beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter
in 35 Produktionswerken und rund 70 Vertriebsstandorten.
(Schluss) fst/ha/pek/itz
ISIN NL0012650360
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