VW - Konsumentenschützer kämpfen weiter um Geld für Österreicher
Verbraucherschutzverein: Sollte VW Ausländern Zahlungen
verweigern, werden wir mit Prozessfinanzierern individuelle
Leistungsklagen organisieren
Viereinhalb Jahre nach Auffliegen des
Abgasskandals bietet VW Kunden in Deutschland nun eine
Entschädigungszahlung zwischen 1.350 und 6.257 Euro an, wie am
Freitag bekanntwurde. Österreichische Fahrzeughalter könnten durch
die Finger schauen, befürchtet Peter Kolba vom
Verbraucherschutzverein (VSV). Er werde prozessfinanzierte
Individualklagen vermitteln, bekräftigte er am Samstag.
Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) setzt trotz
des gestrigen VW-Angebots an geschädigte Kunden weiter auf
Gerichtsentscheidungen und hat angekündigt, die
Musterfeststellungsklage gegen VW weiter fortzuführen. Der vzbv
hofft auf einen baldigen nächsten Verhandlungstermin.
"Die österreichischen und Südtiroler Geschädigten bleiben weiter
Teilnehmer der Musterfeststellungsklage und ich gehe davon aus, dass
da eine Haftung von VW festgestellt wird", so VSV-Obmann Kolba.
Sollte VW dann Ausländern Zahlungen verweigern, werde der VSV mit
Prozessfinanzierern individuelle Leistungsklagen gegen den
Autohersteller organisieren, betonte Kolba am Samstag.
Im Klageregister des zuständigen deutschen Bundesamtes für Justiz
gab es bis Beginn des Musterfeststellungsverfahrens laut
Nachrichtenagentur AFP rund 470.000 Anmeldungen - auch von 1.100
österreichischen VW-Kunden, die sich der Musterklage in Deutschland
angeschlossen hatten.
In Deutschland waren vom Dieselskandal mehr als zwei Millionen
Kunden betroffen. VW hatte im September 2015 zugegeben, in weltweit
elf Millionen Fahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben.
Im Zusammenhang damit zahlte Volkswagen bereits mehr als 30 Mrd.
Euro an Strafen und Entschädigungen, vor allem in den USA. In
Deutschland hatte der Autobauer bisher Schadenersatzzahlungen
verweigert.
(Schluss) kre
ISIN DE0007664039
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