Coronavirus - TUI Cruises nimmt keine Gäste mit, die in China waren
Kreuzfahrtsparte von TUI hat Vorsorgemaßnahmen verschärft -
Alternative Route für Asien-Kreuzfahrtschiff wird geprüft -
Buchungszurückhaltung bemerken TUI und Ruefa aber nicht
Wegen des Coronavirus kommt die Kreuzfahrtbranche
zunehmend unter Druck. In Japan sind sogar rund 3.600 Passagiere und
Crew-Mitglieder eines Kreuzfahrtschiffes unter Quarantäne gestellt.
Die Kreuzfahrtsparte des Reisekonzerns TUI hat die Vorsorgemaßnahmen
verschärft. Eine Buchungszurückhaltung bemerkt TUI Cruises derzeit
aber nicht. Auch bei Ruefa sei der Buchungseingang "derzeit relativ
normal".
Gäste, die in den vergangenen 14 Tagen vor ihrem Reisebeginn nach
China (inkl. Hongkong und Macao) gereist sind oder im Rahmen anderer
Reisen chinesische Flughäfen - dies gilt auch für den Flughafen
Hongkong - als Transit genutzt haben, werden von TUI Cruises nicht
mehr mitgenommen, teilte das Unternehmen auf APA-Anfrage mit.
"Sollten Gäste in den letzten 14 Tagen Kontakt zu Personen gehabt
haben, die sich kürzlich in China aufgehalten haben, so bitten wir
sie, uns zu kontaktieren", sagte eine Sprecherin. TUI folge damit
der aktuellen Empfehlung des Kreuzfahrtverbandes CLIA (Cruise Lines
International Association). Alle Passagiere müssten derzeit außerdem
beim Check-in im Hafenterminal einen Fragebogen zum aktuellen
Gesundheitszustand und Reiseverhalten der vergangenen zwei Wochen
ausfüllen.
Die Flotte von TUI umfasst sechs Kreuzfahrtschiffe. Derzeit
würden alle Schiffe bis auf Weiteres ihre Fahrpläne verfolgen, auch
"Mein Schiff 6", ein Kreuzfahrtschiff von TUI, das aktuell in
Südostasien unterwegs ist und eine Kapazität von über 2.500
Passagieren hat. Allerdings würden für die geplante Reise des
Asien-Dampfers in der Zeit von 4. bis 18. März vorsorglich
alternative Fahrtrouten geprüft, zumal auch Hafentage in Hongkong
enthalten seien.
An Bord aller TUI-Schiffe seien zusätzliche Hygiene-Maßnahmen wie
verstärkte Reinigungen in die Wege geleitet worden. Passagiere des
Asien-Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 6" würden auf Nachfrage mit
Atemschutzmasken versorgt. Bei ersten Grippeanzeichen werde ein
Besuch beim Bordarzt oder der Bordärztin empfohlen.
Beim größten heimischen Tourismuskonzern Verkehrsbüro Group, zu
dem die Ruefa-Reisebüros gehören, sei der Buchungseingang für
Hochseekreuzfahrten "derzeit relativ normal". "Wir spüren zum Glück
keine Coronavirus- Auswirkungen", so Walter Krahl, Geschäftsführer
von Ruefa. Es gebe aber in den Reisebüros einige Anfragen von Kunden
zu bevorstehenden Kreuzfahrten. Diese seien aber eher genereller
Natur und nicht explizit für Kreuzfahrten in Asien. Es gehe eher um
Fragen nach den Vorkehrungen der einzelnen Reedereien.
Ruefa vermittelt vor allem Kreuzfahrtreisen im Mittelmeer, in der
Ost- und Nordsee sowie in der Karibik. In den vergangenen Jahren sei
das Kreuzfahrt-Segment stets zweistellig gewachsen. Kreuzfahrten
machen rund 10 Prozent Anteil am Gesamtumsatz von Ruefa aus.
Laut Österreichischem Reiseverband (ÖRV) machen rund 140.000
Österreicherinnen und Österreicher pro Jahr eine Hochseekreuzfahrt.
TUI Cruises hatte im vergangenen Jahr rund 20.000 Gäste aus
Österreich an Bord seiner Schiffe, Tendenz steigend, hieß es zur
APA.
(Schluss) kan/sp
ISIN DE000TUAG000
WEB http://www.tui-group.com/de
http://www.ruefa.at