ams-Übernahme von Osram trieb heimischen M&A-Markt 2019 an
EY: Transaktionsvolumina stiegen 2019 auf 12,1 Mrd. Euro, vor
allem wegen der Osram-Übernahme durch ams - GRAFIK
Die Übernahme des deutschen
Beleuchtungsunternehmens Osram durch den steirischen Chip- und
Sensorhersteller ams hat den heimischen Markt für Fusionen und Käufe
(Mergers&Acquisitions/M&A) im Vorjahr angekurbelt. Das Volumen aller
2019 angekündigten Transaktionen stieg von 7,9 Mrd. (2018) auf 12,1
Mrd. Euro, wie eine Studie des Beratungsunternehmens EY zeigte.
Der 10-Jahres-Durchschnitt liege bei einem Transaktionsvolumen
von 9,9 Mrd. Euro. 2019 sei damit das viertstärkste Jahr des
vergangenen Jahrzehnts gewesen. "Ausschlaggebend dafür war der
größte Deal des Jahres: die Übernahme von Osram Licht durch die ams
AG in der Höhe von 4,6 Milliarden Euro", hieß es in der
EY-Aussendung. An zweiter Stelle rangierte der Kauf von 15 Prozent
an der Abu Dhabi Oil Refining Company durch die OMV um rund 2,2 Mrd.
Euro.
"Der Transaktionsmarkt zeigt sich unbeeindruckt vom Abbremsen der
Konjunkturentwicklungen, nach wie vor sehen wir global und auch in
Österreich eine hohe Aktivität", so Eva-Maria Berchtold, Partnerin
und Leiterin des Bereichs Transaction Advisory Services bei EY
Österreich. Im Gegensatz zu den Volumina hat sich die Zahl der
angekündigten Deals laut EY-Daten im Vorjahr allerdings nur leicht
von 324 auf 328 erhöht. Den größten Anteil davon machten Deals der
Kategorie Outbound - also mit ausländischem Verkäufer und
inländischem Käufer - mit knapp 40 Prozent aus. 37,5 Prozent der
Transaktionen waren "Inbound" - mit ausländischem Käufer und
inländischem Verkäufer - und 23,5 Prozent der M&A-Transaktionen
fanden mit österreichischem Käufer sowie Verkäufer statt.
Weiterhin ist Deutschland der wichtigste Partner für Österreich,
wenn es um Käufe und Übernahmen geht. "35,5 Prozent aller Käufe von
österreichischen Unternehmen durch ausländische Investoren gingen
2019 auf das Konto von deutschen Investoren", so EY. Nach Sektoren
betrachtet habe es im Vorjahr zum ersten Mal die meisten Übernahmen
mit österreichischer Beteiligung in der Technologiebranche (75)
gegeben, gefolgt vom Immobiliensektor (66) und der Industrie (63).
Die Motive für Übernahmen seien indessen vor allem vom digitalen
Wandel getrieben. "Als stärkste Motive für Akquisitionen nennen
Unternehmensverantwortliche weltweit den Erwerb neuer Technologien
und den Ausbau digitaler Produktionsmöglichkeiten", so Berchthold.
Für das kommende Jahr rechnen die Berater damit, dass sich der
Aufwärtstrend des Vorjahres fortsetzt, auch weil frühere
Unsicherheiten ausgeräumt bzw. gemildert werden konnten. "Die
Brexit-Entscheidung und das Handelsabkommen zwischen China und den
USA konnten mehr Klarheit bei bestimmenden Themen bringen", sagte
Robert Hufnagel, Leiter des M&A Advisory bei EY laut Aussendung.
Hinzu komme, dass die Unternehmen lernen würden, besser mit
volatilen Entwicklungen umzugehen.
EY bezieht in seine Statistik alle Transaktionen ein, die
zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2019 angekündigt wurden,
unabhängig davon, ob die Transaktion bereits abgeschlossen ist.
( 0217-20, Format 88 x 112 mm)
(Schluss) bel/ivn
ISIN AT0000A18XM4 DE000LED4000
WEB http://www.osram.de