OMV förderte in 4. Quartal erstmals mehr als 500.000 Fass täglich
Dank Akquisition großer Projekte - Spürbar mehr Gas als Öl -
Gesamtverkaufsmenge des Konzerns gestiegen - Margen bei
Raffinerie und Retail niedriger
Erstmals in ihrer Geschichte hat die österreichische
OMV im Schlussquartal 2019 mehr als 500.000 Barrel Gas und Öl pro
Tag gefördert. Die Produktion lag im Schnitt bei 505.000 Fass
täglich (boe/d), nach 480.000 boe/d im Vorquartal bzw. 447.000 boe/d
ein Jahr davor. Die Raffineriemargen gingen bei der OMV - und vor
allem bei ihrer Tochter Petrom - zu Jahresende zurück, wurde am
Dienstag mitgeteilt.
Die Produktionssteigerung im Vorjahr ist im wesentlichen auf die
Akquirierung großer Projekte zurückzuführen, etwa in Abu Dhabi,
Malaysia und Neuseeland, hatte OMV-Chef Rainer Seele bereits im
Herbst erklärt. Von der Gesamtproduktion entfielen im Schlussquartal
im Schnitt 291.000 boe/d auf Erdgas (nach 269.000 boe/d in Q3) sowie
214.000 (211.000) boe/d auf die Öl- und NGL-Produktion.
Die Gesamtverkaufsmenge lag im 4. Quartal bei 43,9 Mio. boe, nach
42,8 Mio. boe im Quartal davor, geht aus dem Quartalszwischenbericht
(Trading Statement) hervor. Der durchschnittlich realisierte Ölpreis
stieg leicht von 59,0 auf 61,0 US-Dollar/Barrel, bei Gas waren es
11,3 (10,7) Euro pro Megawattstunde (MWh). Zum Vergleich: Der Preis
der Nordsee-Ölsorte Brent lag in Q4 im Schnitt bei 63,08 Dollar/Fass
(nach 62,00 Dollar/Fass in Q3).
Bei der Raffineriemarge musste man zu Jahresende Abschläge in
Kauf nehmen. Die OMV-Referenz-Raffineriemarge ging im
Quartalsabstand von 5,46 auf 5,02 Dollar pro Barrel zurück, bei der
OMV-Petrom-Referenz-Raffineriemarge war der Rückgang mit 4,68 (6,46)
Dollar/Fass noch stärker. Den Raffinerie-Auslastungsgrad bezifferte
die OMV mit 98 (96) Prozent, für die Petrom mit 98 (nach 99)
Prozent.
Die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten lag mit 5,17 Mio.
Tonnen unter dem Wert des Vorquartals (5,60 Mio. t), aber etwa auf
dem Niveau des Schlussquartals 2018 (5,25 Mio. t) . Die
Ethylen/Propylen-Nettomarge betrug nur 363 Euro/Tonne, deutlich
unter dem Vorquartal (441 Euro/t) und dem Vorjahresquartal (504
Euro/t).
Recht hoch waren im Schlussquartal die Erdgas-Verkaufsmengen, sie
betrugen 44,71 Terawattstunden (TWh), nach 27,17 TWh im Vorquartal
und 32,73 TWh im Vorjahresvergleich.
Im 4. Quartal seien die Retail-Margen vergleichen mit dem
Vorquartal gesunken, während die Commercial-Margen leicht
angestiegen seien, heißt es im Zwischenbericht weiter.
"Aufgrund der Bereinigung von Zwischengewinnen werden wir in
Q4/19 einen negativen, niedrigen bis mittleren zweistelligen
Euro-Millionenbetrag in der Konsolidierung verbuchen", erklärte die
OMV außerdem.
Am 6. Februar will der OMV-Konzern die kompletten Ergebnisse für
das gesamte Vorjahr publizieren.
(Schluss) sp/ivn
ISIN AT0000743059
WEB http://www.omv.com