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Datum/Zeit: 16.12.2019 19:09
Quelle: APA

Millionenabschreibungen bei voestalpine - Größter Brocken in Texas


175 Mio. Euro der 280 Mio. Euro schweren "Sondereffekte" entfallen auf das 2017 eröffnete Werk, 40 Mio. Euro sind im US-Werk Cartersville fällig - Plus 80 Mio. Abwertungen und Vorsorgen



Auf dem Ergebnis der voestalpine lasten im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) in Summe "Einmaleffekte" von rund 360 Mio. Euro, wie am Montag bekannt wurde. Der Löwenanteil entfällt mit 175 Mio. Euro auf Texas. Jobs in Österreich seien derzeit aber nicht gefährdet, in Deutschland wackelt rund ein Viertel der rund 1.500 Vollzeitstellen bei Buderus Edelstahl in Wetzlar.

Mit Abstand am teuersten kommen dabei die Amerika-Aktivitäten: Das erst im Herbst 2017 eröffnete Roheisenwerk in Texas schlägt mit 175 Mio. Euro Sonderabschreibung durch, das US-Automotive-Werk in Cartersville mit 40 Mio. Euro.

"Die grundsätzliche Ausrichtung von Texas steht nicht infrage", betonte Konzernchef Herbert Eibensteiner am späteren Montagnachmittag in einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz. Die Abschreibungen seien angesichts der "zukünftigen Erwartungen von technischen Risiken" in der genannten Höhe nötig.

Die außerplanmäßige Abschreibung in Cartersville wurde fällig, da "der geplante Personaleinsatz in den USA in der Zukunft doch höher sein wird als ursprünglich geplant", so Eibensteiner weiter. Das Automotive-Werk ist nicht so produktiv wie anfänglich gedacht. Ein effizienter Personaleinsatz - vergleichbar beispielsweise mit jenem in Europa - sei "so nicht umsetzbar", teilte die voestalpine mit. Daher seien dort "zukünftig deutlich höhere Personalkosten zu erwarten". Damit würden auch "die geplanten Ergebnisse nicht erzielbar sein". Der Produktionsstandort wurde 2014 eröffnet und in den darauffolgenden Jahren erweitert. In der dritten Ausbaustufe kam es zu massiven Anlaufschwierigkeiten - erst jetzt zeichnet sich "ein Ende der technischen Herausforderungen" ab. Aktuell würden mehrere Anlagen parallel hochgefahren und im kommenden Geschäftsjahr 2020/21 sei (erstmals) mit einem positiven Ergebnisbeitrag zu rechnen. Für die Metal Forming Division seien Abwertungen und Vorsorgen von rund 20 Mio. Euro getroffen worden, unter anderem "für die Sanierung von weiteren Standorten".

"Und wir haben auch in Wetzlar, bei unserer deutschen voestalpine-Tochter Buderus Edelstahl Sonderabschreibungen und Sanierungskosten von rund 35 Mio. Euro getroffen", benannte der CEO einen weiteren großen Brocken der Belastungen. Aufgrund der Handelsbeschränkungen hätten sich am europäischen Edelstahlmarkt Angebot und Nachfrage, vor allem im Werkzeugstahl, in den vergangenen Quartalen laut voestalpine "deutlich negativ verschoben", hieß es in einer Konzernmitteilung. Den deutschen Standort belasteten zudem der Konjunkturrückgang in Europa, die Unsicherheit im Automotive-Bereich, die stark gestiegenen Importe durch außereuropäische Konkurrenten und auch hohe Energie- und Stromkosten. Das könnte ein Viertel der derzeit 1.500 Vollzeitstellen in Wetzlar kosten.

Doch auch Standorte in Österreich kommen nicht ohne "Sondereffekte" davon: Von der in Summe 200 Mio. Euro schweren Abschreibung in der gesamten Steel Division entfallen zwar 175 Mio. Euro auf das texanische Werk in Corpus Christi, aber auch 25 Mio. Euro auf die niederösterreichische voestalpine Giesserei Traisen GmbH. Diese werde "nach den strukturellen Veränderungen am europäischen Energiemarkt und zunehmender Konkurrenz aus Asien ihre zukünftigen Ergebnisziele nicht halten können", teilte der Konzern mit.

Bei der voestalpine Tubulars im steirischen Kindberg musste weiters eine Sonderabschreibung von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von rund 20 Mio. Euro vorgenommen werden. Dort waren diesen Sommer 125 der rund 1.300 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet worden, 50 kamen gleich anderswo im Konzern unter. Das Werk ist von den 2018 von der US-Regierung eingeführten Strafzöllen auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte ("Section 232") den heutigen Konzernangaben zufolge "besonders betroffen" und stellte ab September von Vier- auf Dreischichtbetrieb mit weniger Personal um. In Kindberg werden Nahtlosrohre für die weltweite Öl- und Gasindustrie hergestellt.

"Das waren die größten Positionen für die Abschreibungen und Rückstellungen", so Eibensteiner abschließend.

(Schluss) kre/cri

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