UNIQA mit EGT-Plus bis September - Konzernstruktur wird 2020 straffer
Fusionen von Gesellschaften geplant - Weniger Vorstandsposten
- CEO Brandstetter: "Wollen deutlich kundenorientierter,
schlanker und effizienter werden"
Der UNIQA-Versicherungskonzern hat heuer bis
September das Ergebnis vor Steuern (EGT) leicht auf knapp 215 Mio.
Euro verbessert. Einen vorjährigen positiven Einmaleffekt
herausgerechnet, legte das EGT sogar um ein Drittel zu, teilte die
UNIQA am Dienstagabend mit. Zugleich kündigte sie für 2020 eine
Straffung der Konzernstruktur an, die eine Fusion der drei großen
Gesellschaften in Österreich sowie eine Reduktion der
Vorstandsposten bringen soll.
Das Neunmonats-EGT wuchs um 2,4 Prozent auf 214,7 (209,6) Mio.
Euro, den vorjährigen Einmalgewinn aus dem Casino-Anteils-Verkauf
von 47,4 Mio. Euro herausgerechnet, stieg es von 162,2 Mio. Euro aus
um 32,4 Prozent. Die verrechneten Prämien stiegen leicht um 1,3
Prozent auf 4,10 Mrd. Euro. Die Combined Ratio (Schäden und Kosten
gemessen an den Einnahmen) sank auf 95,9 Prozent. Das
Kapitalanlageergebnis ging um 2,3 Prozent auf 433,4 Mio. Euro
zurück, jedoch war der Neunmonats-Vergleichswert 2018 durch die 47,4
Mio. ao Casinos-Verkaufsgewinn aufgefettet.
In Schaden/Unfall nahm man bis September um 2,6 Prozent mehr ein
(2,20 Mrd. Euro), im Gesamtjahr sollen es zwei Prozent Plus sein.
Die weiter boomende private Krankenversicherung brachte um 4,6
Prozent mehr ein (856 Mio. Euro), heuer sollen es insgesamt drei
Prozent Zuwachs sein. In Leben sanken die Einnahmen - wegen der
niedrigzinsbedingt gedämpften Nachfrage - in den drei Quartalen um
3,7 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro, auch im Gesamtjahr wird es ein Minus
geben. In Summe erwartet die UNIQA im Konzern für 2019 ein
Prämienplus von rund einem Prozent.
Das EGT soll 2019 über dem um den Casinos-Effekt bereinigten
Vorjahresergebnis liegen. Weiterhin beabsichtige man, die jährliche
Ausschüttung je Aktie auch kommendes Jahr wieder zu erhöhen.
Als strukturelle Voraussetzung fürs neue Strategieprogramm "UNIQA
3.0", das Mitte 2020 vorgestellt werden solle, will der Konzern die
drei großen Gesellschaften am Standort Österreich fusionieren -
nämlich die börsennotierte UNIQA Insurance Group AG sowie ihre
Töchter UNIQA Österreich Versicherungen AG und UNIQA International
AG. "In Zeiten eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds und
eines stärkeren Wettbewerbs wollen wir deutlich kundenorientierter,
schlanker und effizienter werden", begründete CEO Andreas
Brandstetter diesen Schritt.
Die Zahl der Vorstandsmitglieder, die in den drei Gesellschaften
schon 2016 von 22 gesenkt worden war und aktuell elf Personen
umfasst, soll auf neun sinken. Abgeschlossen sein soll die Fusion
bis Ende September 2020, rückwirkend per 1. Jänner 2020, hieß es am
Dienstagabend.
Bereits 2013 - vor der damaligen Mega-Kapitalerhöhung mit starker
Streubesitzerhöhung ("Re-IPO") - und später 2016 war die Struktur
gestrafft worden. Im Frühjahr 2016 wurde erklärt, die Hebung von
Synergien, der Abbau von Führungskräften usw. solle einen relevanten
zweistelligen positiven EGT-Millionen-Betrag bringen. Damals wurden
vier Erstversicherer in Österreich verschmolzen.
(Schluss) sp/ed
ISIN AT0000821103
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