Starke Zahlen geben ams Rückenwind für Osram-Übernahme
Deutlich kleinere ams will Osram übernehmen - Kräftiges
Wachstum bei Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal stützt
ambitionierten Plan
Ein Gewinnsprung im dritten Quartal gibt
dem österreichischen Sensorspezialisten ams Rückenwind für die
geplante Übernahme von Osram. Unter dem Strich verdiente das
Unternehmen 142 Mio. Euro, wie es am Dienstag mitteilte. Das ist
mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Auch der Umsatz
legte kräftig zu: 580 Mio. Euro entsprechen einem Zuwachs von 41
Prozent.
ams profitierte dabei von gut laufenden Geschäften mit
Smartphoneherstellern. In den Bereichen Automotive und Industrie sah
sich das Unternehmen dagegen ungünstigeren Marktbedingungen
gegenüber. Auch für das laufende vierte Quartal ist das Unternehmen
zuversichtlich. Die operative Marge soll "mindestens das Niveau des
dritten Quartals erreichen".
ams-Chef Alexander Everke betonte, er sei "zuversichtlich", dass
das aktuelle Angebot für Osram erfolgreich sein werde. Dadurch dass
die Investoren Bain Capital und Advent auf ein eigenes Gebot
verzichteten, sei die Angebotslage "sehr klar", sagte er.
In der Endphase des ersten Angebots durch ams hatten die beiden
Investoren angekündigt, ein eigenes Angebot zu prüfen. Dies könnte
Anleger dazu veranlasst haben, in der Hoffnung auf einen höheren
Preis abzuwarten und das Angebot von ams nicht anzunehmen.
Bei ams erwartet man zudem, dass die laufenden Gespräche mit
Osram helfen werden, die Annahmeschwelle diesmal zu erreichen. Man
sei in Diskussion über und auf Kurs für ein angepasstes
Kooperationsabkommen, erklärte das Unternehmen.
ams hatte am Freitag angekündigt, einen zweiten Anlauf für eine
Osram-Übernahme zu unternehmen. Das Unternehmen will erneut 41 Euro
je Aktie bieten, die Mindestannahmeschwelle aber von 62,5 auf 55
Prozent senken. Im ersten Anlauf hatte ams rund 52 Prozent erreicht.
Die Genehmigung der deutschen Finanzaufsicht BaFin steht noch aus.
ams erwartet sie bis Ende Oktober. Dann könnte die Angebotsfrist
beginnen.
Sollte das Angebot erfolgreich sein, würde das die Verschuldung
von ams stark nach oben treiben. Einen Teil davon soll eine geplante
Kapitalerhöhung um 1,6 Mrd. Euro auffangen, die im Fall einer
erfolgreichen Übernahme noch im Dezember stattfinden soll.
(Schluss) tsk/cs
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WEB http://www.osram.de