AUA-Betriebsräte wegen zu hohen Gehältern vor Gericht - "trend"
AUA fordert von Junghans und Ramoser Überzahlung für drei
Jahre im Wert von 500.000 Euro zurück
Wegen zu hoher Gehälter stehen
zwei AUA-Betriebsräte, Alfred Junghans und Harald Ramoser, derzeit
vor Gericht. Sie hätten im Jahr 2009 - als die AUA kurz vor der
Pleite stand und Staatszuschüsse kassierte - ihr Gehalt von 6.000
Euro brutto monatlich auf 12.000 Euro verdoppelt und damit seit zehn
Jahren überzogene Gehälter bekommen, berichtet der "trend" vorab in
seiner Freitagsausgabe.
Die AUA fordert nun die Überzahlung für drei Jahre rückwirkend -
also im Ausmaß von rund 500.000 Euro für beide zusammen - zurück und
stützt sich dabei auf das im Arbeitsverfassungsgesetz verankerte
sogenannte "Privilegierungsverbot" von Betriebsräten. Dieses besagt,
dass einem Betriebsrat nicht mehr Gehalt zustehen sollte als anderen
Mitarbeitern. Darüber hinaus seien die Gehälter laut AUA nun wieder
auf ein "normales Niveau" reduziert worden.
Die beiden Betriebsräte Junghans und Ramoser halten jedoch
dagegen, dass "andere Betriebsräte in staatsnahen Unternehmen noch
mehr verdienen würden, dass sie aufgrund ihrer aufwändigen
Betriebsratstätigkeit andere Chancen sausen lasen mussten und dass
das höhere Gehalt ihrem tatsächlichen Arbeitsaufwand entspräche", so
das Magazin. Ihr Anwalt Alois Obereder habe zudem die "herausragende
Qualifikation" seiner Mandanten hervorgehoben.
Zu Details der Verhandlung wollte sich die AUA gegenüber dem
"trend" nicht äußern. "Wir haben mit den betroffenen
Betriebsratsmitgliedern in den vergangenen Jahren stets konstruktiv
zusammengearbeitet. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass in
unserem Unternehmen alles rechtmäßig abläuft. Es blieb uns daher
leider gar keine andere Wahl, als juristische Schritte einzuleiten,"
zitiert das Magazin jedoch den AUA-Chef Alexis von Hoensbroech.
Außergerichtliche Einigungsversuche seien gescheitert, so der
"trend" weiter.
Auch vom aktuellen Präsident des österreichischen
Luftfahrtverbands, Peter Malanik, gab es laut dem Magazin keinen
Kommentar. Er war 2009 im AUA-Vorstand für Personalagenden zuständig
und ist daher ein wichtiger Zeuge in dem Verfahren. Das Verfahren
habe im Mai begonnen, der nächste Verhandlungstermin sei für Jänner
anberaumt, bestätigte das zuständige Gericht dem "trend".
(Schluss) bel/tsk
ISIN DE0008232125
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