Betriebsratswahl bei Laudamotion sorgt für Wirbel
Belegschaft wählt am Donnerstag neue Vertretung - Unternehmen
betrachtet Wahl als "nichtig" - Ryanair-Tochter lagert
Bordpersonal in Leiharbeitsfirma aus
Die Neuwahl des Betriebsrats sorgt
bei Laudamotion für Aufregung. Die Mitarbeiter der Ryanair-Tochter
sind für Donnerstag dazu aufgerufen, eine neue Vertretung zu wählen,
doch das Unternehmen erklärte die Wahl bereits im Vorfeld für
"nichtig" und kündigte an, Bordpersonal künftig in eine
Leiharbeitsfirma auszulagern.
Wie die Pressesprecherin von Laudamotion auf APA-Anfrage
erklärte, werden zukünftige Piloten und Flugbegleiter in Wien von
einem noch zu gründenden externen Vertragsanbieter befristet
angestellt. Das Dienstverhältnis unterliege unverändert
österreichischem Recht und dem Laudamotion-Kollektivvertrag, betonte
die Sprecherin. Das Luftfahrtportal "AviationNet" berichtete zuvor,
dass neue Mitarbeiter als Leiharbeiter der irischen Ryanair-Tochter
Crewlink irischem Recht unterliegen sollen.
Die Unternehmensführung von Laudamotion sieht die anstehende
Betriebsratswahl als ungültig an und zweifelt an der
Rechtskonformität. Der Wahlvorstand habe keine explizite
Beschäftigungsgruppe festgelegt und keine aktuelle Personalliste der
Laudamotion GmbH erhalten. "Daher ist diese Wahl nichtig", so die
Sprecherin.
Der Billigflieger verwies darauf, dass im November vier weitere
Flugzeuge nach Wien kommen - mit 40 neuen Piloten und 80 neuen
Flugbegleitern. "Auch unsere neuesten Teammitglieder sollten an
dieser BR-Wahl teilnehmen dürfen, was aktuell nicht sichergestellt
werden kann", erklärte die Sprecherin. "Lauda behindert keinesfalls
die BR-Wahl, sondern möchte lediglich sicherstellen, dass diese
transparent, demokratisch und fair stattfinden kann und alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran teilnehmen können."
Eine Kandidatin für den neuen Betriebsrat ist übrigens jene
Flugbegleiterin, die einen Monat nach ihrem Rücktritt als
Betriebsrätin gekündigt wurde. Laut österreichischem Arbeitsrecht
fallen Betriebsratsmitglieder jedoch bis drei Monate nach Erlöschen
der Mitgliedschaft unter Kündigungsschutz. Die Gewerkschaft vida
klagte deshalb vor dem Arbeitsgericht auf Wiedereinstellung. Der
bisherige Laudamotion-Betriebsrat war im August geschlossen
zurückgetreten, wie kürzlich bekannt wurde.
(Schluss) pro/tsk
ISIN IE00BYTBXV33
WEB https://www.laudamotion.com
http://www.ryanair.com