OMV-Chef sieht härtere Zeiten auf Ölbranche zukommen
Globale Ölnachfrage werde heuer zum ersten Mal seit vielen
Jahren unter eine Million Barrel pro Tag fallen - "Und es wird
auch 2020 so bleiben"
Die weltweite Nachfrage nach Öl
wird sich heuer nach Ansicht von OMV-Chef Rainer Seele wegen der
schwachen Konjunktur verlangsamen. "Es gibt Signale von unseren
Verbrauchermärkten, dass sich unsere Branche auf ein langsameres
Wirtschaftswachstum einstellen sollte. Das bedeutet härtere Tage",
sagte der Chef des Wiener Öl- und Gaskonzerns am Montag am Rande der
Weltenergie-Konferenz in Abu Dhabi.
Gleichzeitig verwies er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters
darauf, dass dadurch Fusionen und Übernahmen in der Branche
beflügelt würden.
Laut Seele wird das Wachstum der globalen Ölnachfrage heuer zum
ersten Mal seit vielen Jahren unter eine Million Barrel pro Tag
fallen. "Und es wird auch 2020 so bleiben", sagte er.
Der Brent-Ölpreis war zuletzt auf rund 60 Dollar (54,4 Euro) je
Barrel zurückgekommen, nach Höchstständen von 75 Dollar je Barrel im
Frühjahr. Niedrigere Preise würden nach Einschätzung des OMV-Chefs
helfen, den Markt ins Gleichgewicht zu bringen. Konzerne mit höheren
Kosten, darunter auch die amerikanischen Produzenten für Schieferöl
und Schiefergas, würden dadurch gezwungen, ihre Pläne anzupassen.
"Ich sehe einige Vorhersagen, dass sich das Wachstum der
US-Ölproduktion bald halbieren könnte", sagte Seele. Einhergehend
damit müsse sich die Branche möglicherweise auf eine Konsolidierung
und Fusionen vorbereiten. "Der M&A-Markt könnte wieder in einen
gesunden Zustand zurückkehren, wenn die Preise wieder angemessener
werden", so Seele. Die OMV selbst werde jedoch nach den jüngsten
Zukäufen vorerst eine Pause einlegen.
(Schluss) kre/ln
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