Steirische ams will Osram - Blatt: Vertrag spätestens zu Wochenbeginn
Zeitkorsett für Übernahmeangebot
Das im Vergleich zu US-Finanzinvestoren
höhere Angebot des steirischen Chipherstellers ams für den deutschen
Lichttechnikkonzern Osram soll in letzter Sekunde kommen, noch vor
dem 5. September. Eine vorherige Zusammenschlussvereinbarung
(Fusionsvertrag) muss spätestens Anfang nächster Woche abgeschlossen
sein, schrieb am Freitag die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Osram hatte Mittwochabend mitgeteilt, dass Vorstand und
Aufsichtsrat die verhandelte Zusammenschlussvereinbarung "zeitnah"
prüfen und in der Folge über die Aufhebung des Stillhalteabkommens
mit den Österreichern entscheiden wollen. Dieses zu Beginn der Due
Diligence-Prüfung im Juni abgeschlossene Stillhalteabkommen
untersagte es der in der Schweiz börsennotierten steirischen ams in
der Zeit, Aktien von Osram zu erwerben.
Erst nach diesem Vertrag und Vorlage bei der deutschen Bafin kann
ams sein Angebot über 38,50 Euro je Aktie starten und so ins
Bietergefecht mit den amerikanischen Finanzinvestoren Bain Capital
und Carlyle Group und deren 35 Euro eintreten. Das US-Angebot läuft
bereits und endet am 5. September. Das ams-Angebot muss vor Ablauf
der Frist der Amerikaner beginnen. Zeitlich knapp wird es, weil vor
dem Start die deutsche Börsenaufsicht Bafin die Angebotsunterlagen
prüfen muss, wofür sie bis zu 10 Werktage Zeit hat; gehofft wird auf
eine schnellere Prüfung. Das Aufheben der Sperre müsste im Grunde
Montag erfolgen, schreibt die "FAZ", in allerletzter Sekunde, damit
der Starttermin am 3. oder 4. September noch möglich sei. Dann
verlängert sich auch das Angebot von Bain/Carlyle.
Die bevorstehende Zusammenschlussvereinbarung soll die Strategie
mit dem Umbau des Münchner Lichttechnik-Unternehmens absichern und
Schutzzusagen für Mitarbeiter, Standorte sowie wesentliche
Konzernteile enthalten.
(Schluss) rf/bel
ISIN DE000LED4000
WEB http://www.osram.de