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Datum/Zeit: 08.08.2019 13:10
Quelle: APA

RBI hat Geldwäsche-Vorwürfe um Ukio Bank abgehakt


Vorstand: Behörden ergriffen keine Maßnahmen - Laut interner Untersuchung keine Verfehlungen - Halbjahresgewinn um ein Viertel zurückgegangen - Ausblick bestätigt - Aktie leicht im Minus - GRAFIK



Die Raiffeisen Bank International (RBI) kann die Geldwäsche-Affäre rund um die pleitegegangene litauische Ukio Bank hinter sich lassen. "Ich kann hier abschließend berichten, dass nach den Aktivitäten, die wir März 2019 gesehen haben, jetzt dieser Teil für uns abgeschlossen ist", sagte RBI-Chef Johann Strobl am Mittwoch in einer Pressekonferenz zu den Halbjahreszahlen der Bank.

Die Behörden haben in dem Fall keine Maßnahmen gegen die RBI ergriffen, berichtete Strobl. Außerdem habe eine interne Prüfung bestätigt, dass es Verfehlungen seitens der RBI oder ihrer Kunden feststellbar gewesen seien. Im März war bekannt geworden, dass über die Ukio Bank russisches Schwarzgeld in den Westen geflossen und neben etlichen anderen West-Banken auch auf Konten von Raiffeisen gelandet sein soll. Die Raiffeisen-Aktien stürzten in Folge aus Angst vor Strafen um elf Prozent auf damals 19,84 Euro ein.

Die RBI hat im ersten Halbjahr 2019 einen Gewinnrückgang um einer Viertel von 756 auf 571 Mio. Euro verzeichnet. Ausschlaggebend waren dafür in erster Linie der Wegfall des verkauften Polen-Geschäfts und ein niedrigeres Zinsniveau. Den Ausblick ließ das Institut unverändert. Die Bank stellt sich in Osteuropa in den nächsten zwei Jahren aber auch auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum ein, zentrales Thema blieben die Zinssenkungen.

Eine Nuance optimistischer ist die Bank bei den Risikokosten. Für 2019 wird nun eine Neubildungsquote von "unter 45 Basispunkten" erwartet, vor drei Monaten war noch von "rund 45 Basispunkten" die Rede. Zur Dividendenpolitik erklärte Strobl, dass zwischen 20 und 50 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet werden sollen. Die große Bandbreite der Ausschüttungsquote verteidigte Strobl mit Blick auf die Bankenkonsolidierung in Osteuropa, für die die RBI einen Kapitalpuffer aufbaut. "Wenn alles passt und eine Bank zum Verkauf stünde, die zu uns passt, möchten wir auf diese Option nicht verzichten", sagte Strobl.

Trotz des bisher mit 50 Stellen begonnen Personalabbaus in der Konzernzentrale in Wien steige die Mitarbeiterzahl, betonte Strobl. Mit Ende Juni hatte die RBI konzernweit 47.181 Vollzeitäquivalente, Ende 2018 waren es 47.079. In Russland werden derzeit Mitarbeiter eingestellt. In der IT sei die RBI zudem seit gut einem Jahr dabei ausgelagerte Bereiche ins Haus zu holen, so Strobl. Das hängt auch damit zusammen, dass Mobile Banking, also Bank-Apps am Handy, immer wichtiger werden, mit etwas Verzögerung zu Westeuropa auch in Osteuropa. In Rumänien etwa erwartet die RBI 2021 eine Marktdurchdringung von 55 Prozent, nachdem 2018 erst 22 Prozent der Kunden dort mobile Bank-Anwendungen verwendeten.

Den Anstieg der Cost-Income-Ratio im ersten Halbjahr von 56 auf 60,7 Prozent begründete der Vorstand unter anderem mit der Gehaltsdynamik von fast zehn Prozent in einigen Ländern. Darüber hinaus habe es für den Mitarbeiterabbau keine Rückstellungen gegeben. Auch die Rubel-Aufwertung um 10 Prozent habe eine Rolle gespielt. Für nächstes Jahr erwartet die RBI einen schwächeren Anstieg der Kosten sowie ein stärkeres Kreditwachstum, weshalb das Management für 2021 an einer Cost-Income-Ratio von rund 55 Prozent festhält. Für die nächsten Jahre wird von einem durchschnittlichen Kreditwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen.

Mit dem Ergebnis im ersten Halbjahr zeigte sich der Vorstand zufrieden und verwies insbesondere auf die niedrigen Risikokosten. Zu den 10 Mio. Euro im ersten Quartal kamen im zweiten Jahresviertel nur 2 Mio. Euro dazu. Der Zinsüberschuss der RBI blieb mit 1,66 Mrd. Euro stabil, während sich der Provisionsüberschuss gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 um 3,5 Prozent auf 839 Mio. Euro verringerte. Bereinigt um die Erträge des polnischen Kernbankgeschäfts, das 2018 verkauft wurde, ist der Zinsüberschuss im Jahresvergleich um 8 Prozent gestiegen und der Provisionsüberschuss um 5 Prozent, wie die Bank am Donnerstag in der Früh mitteilte. Das gute Ergebnis des Vorjahres sei erwartungsgemäß nicht erreicht worden, hieß es. An der Wiener Börse lag die RBI-Aktie zu Mittag leicht im Minus. Ein Anteilsschein kostete um 13.00 Uhr 20,10 Euro, das ist 0,15 Prozent unter dem Schlusskurs vom Vortag. In der Früh war die Aktie in der Spitze noch 3,9 Prozent im Plus gewesen.

Die RBI ist mit über 16 Millionen Kunden in 13 Ländern die zweitgrößte Bank in Österreich. Heimatmarkt ist Osteuropa einschließlich Russland und Ukraine. Die wichtigsten Kreditmärkte sind nach dem Firmengeschäft in Wien die Länder Tschechien, Slowakei, Russland und Rumänien.

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