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Datum/Zeit: 31.07.2019 14:11
Quelle: APA

Erste behält sich in Rumänien Rückzug aus Bauspargeschäft vor


150,8 Millionen-Abschreibung nach rumänischem Höchstgerichtsurteil verhagelt Rekordgewinn - In Serbien kein Angebot für Komercijalna banka - GRAFIK



Eine Niederlage vor rumänischen Höchstrichtern und damit verbunden eine 150,8 Mio. Euro teure Abschreibung hat die börsennotierte österreichische Erste Group im Halbjahr um den erhofften Rekordgewinn gebracht. Die Erste-Aktie verlor heute rund 3 Prozent. Die Bank behält sich vor, sich aus dem Bauspargeschäft in Rumänien zurückzuziehen.

"Es sollte das beste Ergebnis in der Geschichte werden", sagte Konzernchef Andreas Treichl bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Wien. Das wäre es auch geworden, hätte in Rumänien nicht eine Richterin mit einer "interessanten Interpretation" bestehender Gesetze geurteilt, befand Treichl.

In dem Streit geht es um die Auszahlung der staatlichen rumänischen Bausparförderung. Die Erste hatte über die Bauspartochter ihrer rumänischen Banktochter BCR an unter 18-Jährige und über 60-Jährige Bausparverträge verkauft, wofür diese auch die staatliche rumänische Bausparförderung bekamen. Laut Erste stand im Gesetz nämlich kein Alterslimit. Das Gesetz wurde in der Folge entsprechend adaptiert und die Erste Group schließlich höchstgerichtlich verurteilt. Dagegen will die Erste Group ankämpfen, Klagen vor Europarichtern werden geprüft. Entscheiden will die Bank eine solche Klage in den nächsten Wochen.

Treichl sprach heute von einer äußerst unerfreulichen Situation in Rumänien. Die Gruppe hat dort immerhin 400.000 Bausparkassenkunden. Wie man dort weiter arbeite, liege nicht an der Ersten, sondern an der Politik "und wie sie uns behandelt". Sollte es an entsprechendem Respekt fehlen, werde man das Bauspargeschäft in Rumänien schließen, drohte Treichl heute. Was er sehr bedauern würde. Mit der operativen Entwicklung der Großsparkasse BCR war er zuletzt sehr glücklich, sagte der österreichische Banker.

Dass vor einem Monat noch Rückstellungserfordernisse von 230 Mio. Euro erwartet worden waren, wurde heute mit der damals äußerst kurzfristiger Kalkulation eines Maximalschadens nach dem Urteil aus Bukarest begründet.

Auf Konzernebene lag im ersten Halbjahr 2019 der Nettogewinn der Erste Group mit 731,9 Mio. Euro unter Vorjahr (774,3 Mio. Euro). Das um 11,5 Prozent auf den besten Wert seit fünf Jahren gestiegene Betriebsergebnis seit fünf Jahren und auch die Ankündigung einer höheren Dividende für 2019, die heute erstmals mit voraussichtlich 1,50 Euro beziffert wurde, hat den Kurs bis Mittag auch nicht nach oben getrieben.

Abgesehen vom Wermutstropfen aus der Rumänien-Causa zeigte sich der Vorstand sehr zufrieden mit den Halbjahreszahlen. Kredite und Einlagen wachsen deutlich an. Die Kernmärkte im Osten wachsen kontinuierlich und viel stärker als der Westen. Tschechien etwa habe beim BIP pro Kopf das Burgenland schon überholt und wird das in Kürze auch bei Kärnten schaffen. In 15 Jahren werden die Tschechen wohl auf Österreich-Niveau liegen, schätzt die Erste.

Von einem Angebot für die zur Privatisierung ausgeschriebene teilstaatliche serbische Komercijalna banka hat die Erste Group Abstand genommen. In Serbien ist die Erste selber mit einer kleinen Bank vertreten. Statt um ein paar hundert Millionen wieder ein neues Filialnetz und unterschiedliche IT-Systeme zuzukaufen, will die Erste lieber in die digitale Entwicklung und Ausbildung ihrer Leute vor Ort investieren.

(Schluss) phs/rf

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