Addiko-Aktie beendet 1. Börsentag 4,6 Prozent über dem Ausgabepreis
Ex-Hypo-Balkanbank als dritter Börsengang heuer an der Wiener
Börse - Marktkapitalisierung bei knapp 324 Mio. Euro
Nach Marinomed und Frequentis ist mit der Addiko
Bank heuer das dritte Unternehmen an die Wiener Börse gegangen. Das
in Wien ansässige Finanzinstitut, das aus dem früheren
Balkan-Geschäft der Kärntner Pleitebank Hypo Alpe Adria
hervorgegangen ist, beendete seinen ersten Handelstag am heutigen
Freitag im Plus.
Der Börsenneuling startete mit einem Kurs von 17,70 Euro im
Prime-Market-Segment. Damit lag dieser um 10,6 Prozent über dem
Ausgabepreis von 16,00 Euro. In der Folge verkleinerte sich das Plus
der Addiko-Aktie. Das Tagestief lag bei 16,54 Euro. Schlussendlich
gingen die Aktien der ehemaligen Hypo-Balkanbank bei 16,74 Euro aus
dem Handel und damit 4,6 Prozent über dem Ausgabepreis.
Die gesamte Marktkapitalisierung lag damit zu Handelsende bei
323,7 Mio. Euro. Ursprünglich war für die Aktien eine Preisspanne
von 19 bis 23 Euro festgelegt worden, bevor man sich auf 16,00 beim
Ausgabepreis einigte. Insgesamt wurden 10,7 Millionen bestehende
Aktien bei Investoren platziert.
"In einem anspruchsvollen Umfeld gelingt der Bank der 2019 bisher
größte Börsengang im Finanz-Bereich in ganz Europa", schrieb
Börsenchef Christoph Boschan in einer Aussendung.
Erst knapp zwei Jahre zuvor ging die BAWAG mit einem
Emissionsvolumen von 1,9 Mrd. Euro weniger erfolgreich an die Wiener
Börse. Es war die größte Neuemission in Wien überhaupt. Allerdings
schlossen die Bankaktien damals deutlich unter dem Ausgabepreis.
Zusammen mit der Erste Group und der Raiffeisen sind die
Finanzaktien mit 43,8 Prozent das Schwergewicht unter den Sektoren
im ATX Prime. Mit Addiko als vierte Bank wächst die Kurstafel auf
nun 39 gelisteten Unternehmen an. Ab dem zweiten Handelstag, am
Montag dem 15. Juli 2019, wird Addiko im Index ATX Prime geführt.
Nach dem Kollaps der Kärntner Hypo Alpe Adria und deren
Verstaatlichung im Jahr 2009 hatte der österreichische Staat
finanzkräftige Investoren für die ausgedehnten
Balkan-Bankenaktivitäten gesucht. Mitte 2015 ging die ehemalige
Hypo-Balkanbank schließlich an den US-Fonds Advent, unter
minderheitlicher Hereinnahme der Europäischen Bank für Wiederaufbau
und Entwicklung (EBRD). Advent hielt 80 Prozent der Anteile, die
EBRD 20 Prozent. Jetzt sind 55 Prozent der Aktien im Streubesitz.
2017 verließ die in der Zwischenzeit von Altlasten erleichterte
Balkan-Bank unter ihren neuen Aktionären die Verlustzone,
notleidende Kredite verblieben in der weiter staatlichen
österreichischen Bad Bank Heta.
(Schluss) mad/ste/phs
ISIN AT000ADDIKO0
WEB https://www.addiko.com/
http://www.wienerborse.at
www.heta-asset-resolution.com