Ex Hypobalkanbank Addiko wagt Sprung an die Börse
Insitutionelle Investoren als Zielgruppe - Advent und EBRD
verkaufen Mehrheit - Noch keine Details bekanntgegeben
Die aus dem Osteuropageschäft der Hypo Alpe Adria
hervorgegangene Addiko Bank strebt an die Wiener Börse. Der
Finanzinvestor Advent und die EBRD wollen "mindestens 50 Prozent
plus eine Aktie" verkaufen, heißt es in einer Aussendung am heutigen
Pfingstmontag. Die Anteile sollen institutionellen Investoren
angeboten werden.
Über die luxemburger Holding AI Lake halten Advent 80 Prozent und
die EBRD 20 Prozent an der Addiko Bank. Diese ist nach der Pleite
der Hypo Alpe Adria aus deren Südosteuropanetzwerk hervorgegangen.
2017 kehrte die Addiko Bank in die Gewinnzone zurück. Nach der BAWAG
im Oktober 2017 wird dies der zweite Börsengang einer Bank in Wien
innerhalb relativ kurzer Zeit.
Details zum Börsengang wurden vorerst nicht bekanntgegeben, der
Börsenprospekt soll erst folgen. Die Bank verspricht aber für die
Jahre 2019 und 2020 jeweils 40 Mio. Euro Dividende - auch wenn diese
nicht aus dem Gewinn sondern nur aus Rücklagen bedient werden
sollte. Danach sollen 60 Prozent des Gewinns nach Steuern an die
Aktionäre ausgeschüttet werden.
Zum Volumen des Börsengangs wurde heute nichts bekanntgegeben. Im
Herbst 2018 hatten Insider gegenüber Reuters davon gesprochen, dass
der Buchwert der Bank bei 850 Mio. Euro liege. Im Schnitt würden
Wettbewerber zu 0,85 Prozent des Buchwertes gehandelt. Die Bank
hatte jedenfalls im ersten Quartal 2019 60 Mio. Euro an Einnahmen
Die Addiko Bank, die eine österreichische Lizenz hat, ging 2015
an EBRD und Advent. Sie hat laut Aussendung 800.000 Kunden und 197
Filialen in Kroatien, Slowenien, Bosnien Herzegowina, Serbien und
Montenegro. Sie ist auf Konsumenten und KMU spezialisiert. Der
Anteil fauler Kredite sei seit 2016 von 9,2 auf 5,5 Prozent gesenkt
worden.
(Schluss) tsk/vib
WEB https://www.addiko.com/
http://www.wienerborse.at