Poker um 3-Banken
Für Oberbank-HV keine Sonderprüfung a la BKS beantragt -
Linzer Regionalbank glaubt dennoch, dass Bank Austria
Kontrolle über Oberbank, BKS und BTV erlangen will
Seit Karfreitag herrscht helle
Aufregung bei den 3-Banken (Oberbank, BTV, BKS). In einem Antrag auf
Sonderprüfung, den die 30-Prozent-Aktionärin UniCredit Bank Austria
bei der BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt auf die HV-Tagesordnung am
8. Mai hieven ließ, machen die wechselseitig verflochtenen drei
Regionalbanken nichts weniger als einen Übernahmeversuch aus.
Dies wird von der Bank Austria - die bei der BKS
Kapitalerhöhungen zwischen 1994 und 2018 durchleuchtet wissen will -
aber bestritten. Auch am heutigen Mittwoch wurde von einem Bank
Austria eine solche Absicht in Abrede gestellt.
Die UniCredit Bank Austria will in der BKS von einem unabhängigen
Prüfer geklärt wissen, ob die wechselseitige Teilnahme der drei
Banken an ihren Kapitalerhöhungen zulässig ist. Sofort nachdem am
Freitag vor Ostern der entsprechende Prüfantrag für die BKS-HV in
Klagenfurt bekannt wurde, wurde gemutmaßt, dass die Bank Austria für
die Hauptversammlungen (HV) bei den BKS-Schwesterbanken, der Linzer
Oberbank und der Innsbrucker Bank für Tirol und Vorarlberg,
ähnliches vor hat.
Einen solchen Antrag gab es nun bis zum Frist-Ende für die
Einreichung von Anträgen für die Hauptversammlung der Oberbank aber
nicht.
"Für die Hauptversammlung der Oberbank am 14. Mai 2019 hat die
UniCredit keinen solchen Antrag auf Sonderprüfung gestellt", schrieb
die börsennotierte Oberbank - sie ist die größte der drei
Regionalbanken - heute, Mittwoch, auf ihrer Internetseite. Ein
Bank-Austria-Sprecher hat dies auf APA-Anfrage bestätigt.
Das, so die Linzer Oberbank heute, bedeute aber nicht, dass die
Angelegenheit damit für die Oberbank abgeschlossen sei. Wegen der
wechselseitigen Verflechtungen der 3-Banken betreffe eine
Sonderprüfung einer der drei Institute auch die anderen beiden
Banken. Außerdem habe die UniCredit noch die Möglichkeit, einen
entsprechenden Antrag direkt in der Hauptversammlung der Oberbank zu
stellen.
An der Vermutung der Oberbank hat sich damit auch nichts
geändert: "Offenbar will die UniCredit die Kontrolle über Oberbank,
BKS und BTV erlangen."
Rechtlich seien die Argumente der UniCredit aber nicht haltbar
meint wie schon die BKS auch die Oberbank. Die
Überkreuz-Beteiligungen der 3-Banken seien seit 35 Jahren eine der
meistgeprüften und am besten durchleuchteten Eigentümer- bzw.
Beteiligungsstrukturen in Österreich.
Oberbank-Vorstandschef Franz Gasselsberger hatte sich vor dem
Wochenende auch an den oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas
Stelzer (ÖVP) gewandt. Von einem möglichen Übernahmeversuch will
Stelzer laut "Oberösterreichischen Nachrichten" nichts wissen: "Wir
stehen hinter der Oberbank und ihrem regionalen Geschäftsmodell. Die
Oberbank hat in den vergangenen Jahren Verantwortung übernommen und
auch in schwierigen Zeiten Flagge gezeigt", wurde der
Landeshauptmann in den OÖN zitiert. Der ehemalige Finanzminister
Hannes Androsch wirft der UniCredit vor, Geld aus Österreichs Banken
absaugen zu wollen.
(Schluss) rf/stf
ISIN AT0000624705 AT0000625108 IT0004781412
WEB http://www.bks.at
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http://www.bankaustria.at
https://www.unicreditgroup.eu