BKS Bank spürt neuen Mut der Kärntner nach Hypo-Krise
Kärntner Unternehmer 2018 deutlich investitionsfreudiger -
Neue Filialen in Wien und im Ausland - Kreditwachstum 2019
schwächer - Heuer keine steigenden Zinsen
Die börsenotierte BKS Bank AG mit Sitz in
Klagenfurt hat 2018 gut verdient. Ein Grund dafür war auch, dass die
Kärntner Unternehmer im Vorjahr neuen Mut gefasst haben, "der Knoten
im Bauch hat sich 2018 gelöst", wie Vorstandschefin Herta Stockbauer
am Dienstag in einer Pressekonferenz in Wien sagte. In den Jahren
davor hatte die Hypo-Krise die Investitionslaune gedrückt.
"Solche Dinge drücken einfach auf die Stimmungslage und das lähmt
und gibt nicht gerade Schwung für neue Vorhaben", erklärte
Stockbauer. Im Windschatten der Milliardeninvestition des
Chipkonzerns Infineon in Villach hätten viele Unternehmer neuen Mut
gefasst, so habe es größere Investitionen im Tourismus und in der
Sägeindustrie gegeben. "Es war sehr stark ein emotionales und
stimmungsmäßiges Thema. Es war einfach spürbar, dass der Mut
irgendwie gefehlt hat, offensiv in die Zukunft zu gehen." 2017 hat
das Land Kärnten einen Schlussstrich unter dem Hypo-Debakel gezogen.
Die BKS Bank will auch 2019 wachsen, neue Filialen seien im
Wiener Raum und im Ausland geplant. Das Geldhaus ist in Slowenien,
Kroatien und der Slowakei aktiv, macht aber den größten Teil des
Gewinns in Österreich. Für Investitionen seien 35 Mio. Euro
vorgesehen, das Geld fließt einerseits in die Digitalisierung,
andererseits in die Filialen und Immobilien der Bank. In Kürze will
das Institut eine digitale Plattform für Wohnbaufinanzierungen
vorstellen.
Die BKS Bank blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, auch das
wegen des Zinstiefs zuletzt negative Privatkundengeschäft sei 2018
wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. "Wir hatten ein sehr gutes
Kreditwachstum, dass natürlich beflügelt war durch die gute
Konjunktur, die wir letztes Jahr gesehen haben, zumindest bis knapp
vor Ende des Jahres hatten wir Hochkonjunktur", sagte Stockbauer. In
Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sei die Kreditnachfrage am
größten gewesen, dicht gefolgt von Kärnten. Dank der guten
Konjunktur reduzierten sich die Kreditvorsorgen um 12 Prozent auf
107,9 Mio. Euro. Der Anteil fauler Kredite betrug 2,5 Prozent.
Für 2019 bleibt der BKS-Vorstand zuversichtlich, rechnet aber mit
Abstrichen im Kreditwachstum. Aufgrund der nachlassenden Konjunktur
sei die Nachfrage geringer, es gebe aber noch Nachzieheffekte.
Konkret rechnet Stockbauer heuer mit einem Kreditwachstum von 4 bis
6 Prozent. Von steigenden Zinsen geht die Bankchefin heuer aber
nicht aus.
Trotz neuer Apps und getrennter Internetportale für geschäftliche
und private Kunden hält die BKS Bank am Filialnetz mit aktuell 63
Standorten fest. "Wir wollen eine Filialbank bleiben, daran gibt es
überhaupt keine Zweifel", so Stockbauer. Der klassische Bankschalter
habe aber ausgedient.
Die BKS Bank hat 2018 in der Konzernbilanz einen Zinsüberschuss
von 129,7 Mio. Euro ausgewiesen, das ist ein Plus von 7,5 Prozent
gegenüber 2017. Der Provisionsüberschuss stieg um 11,2 Prozent auf
55,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss stieg um 13,8 Prozent auf 77,4
Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie stieg von 1,72 auf 1,82 Euro. Als
Dividende werden erneut 0,23 Euro pro Aktie vorgeschlagen.
(Schluss) pro/sp
ISIN AT0000624705
WEB http://www.bks.at