Konjunktur

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Datum/Zeit: 10.03.2019 12:11
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Deutsche Dienstleister: Geschäftstätigkeit kommt zu Kräften und erreicht 5-Monatshoch im Februar



Stärkere Zuwächse bei Geschäftstätigkeit, Auftragseingang und Beschäftigung waren Indikatoren dafür, dass der deutsche Dienstleistungssektor im Februar weiter auf seinem Wachstumskurs blieb. Der Aufschwung deckte sich mit gestiegenem Optimismus hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsaussichten. Derweil verharrte der Inflationsdruck auf erhöhtem Niveau, was im Zusammenspiel mit anhaltend hohen Kosten erneute Preisanpassungen nach sich zog.

Der finale saisonbereinigte IHS Markit Service-Index Geschäftstätigkeit notierte im Februar bei 55,3 Punkten - ein Plus von 2,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat - und erreichte damit den zweithöchsten Wert der letzten zwölf Monate. Der Anstieg signalisierte eine weitere Verbesserung vom 27-Monatstief des Vorjahresendes.

Der Aufwärtstrend setzte sich in den Teilsektoren Post & Telekommunikation, Vermietung & Unternehmensnahe Dienstleistungen, sowie Finanzdienstleistungen fort und auch Hotels & Gaststätten verzeichneten eine erneute Zunahme.

Dagegen schrumpften die Bereiche Transport & Lagerhaltung und Sonstige Dienstleistungen (Gesundheitswesen, Bildung, Freizeit).

Die Umfrageergebnisse von Februar zeigten ein Wiederaufleben der Nachfrage im Servicesektor. So beschleunigte sich das Wachstum im Auftragseingang zum ersten Mal seit fünf Monaten. Wenngleich diese Entwicklung eine Verbesserung zum 43-Monatstief im Januar darstellte, fiel das Plus insgesamt nur moderat und schwächer aus als es zumeist im Verlauf des Vorjahres der Fall war. Erwähnenswert war außerdem, dass die Exportaufträge erstmals seit zwölf Monaten - obgleich auch nur gering - anstiegen.

Der verbesserte Auftragseingang im Februar spiegelte sich ebenso in der Zunahme der Auftragsbestände wider. Der zusätzliche Druck auf Ressourcen und Kapazitäten führte im Gegenzug dazu, dass sich einige Serviceanbieter veranlasst sahen, vermehrt neue Mitarbeiter einzustellen. So steigerte sich der Jobaufbau von einem 8-Monatstief im Januar und fiel damit so stark aus wie zuletzt im vergangenen Oktober.

Ein weiterer Faktor, der sich unterstützend auf die wachsende Beschäftigung auswirkte, war der zunehmende Optimismus der Dienstleister bezüglich der Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist. Die Zuversichtlichkeit fiel so hoch aus wie seit April 2018 nicht mehr. Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, mit einer positiven Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten zu rechnen und begründete dies mit der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, geplanten Investitionen und der allgemeinen Erwartung zunehmender Nachfrage.

An anderer Stelle zeigten die aktuellen Umfrageergebnisse eine weitere deutliche Erhöhung der durchschnittlichen Angebots- und Verkaufspreise im Dienstleistungssektor Deutschlands. Die Inflationsrate blieb seit Januar unverändert und damit nah am Umfragehoch, das im Juli des Vorjahres verzeichnet wurde.

Die erhöhten Angebotspreise spiegelten eine Weitergabe gestiegener Betriebsausgaben wider, denn auch der Kostendruck blieb im Februar hoch und das, obwohl sich die Einkaufspreisinflation im Vergleich zum im Januar erreichten Höchststand (seit März 2011) verlangsamte. Höhere Lohnund Arbeitskosten wurden in diesem Zusammenhang oftmals als Begründung genannt.

Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit kommentiert die aktuellen PMI Daten:

“Die Dynamik des deutschen Binnenmarktes wurde im Februar abermals durch ein Plus im Servicesektor gestützt. Die aktuellen Umfrageergebnisse deuteten auf ein voraussichtlich wiederkehrendes Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2019 hin.

Allerdings fiel die Produktion im verarbeitenden Sektor rückläufig aus und man musste dort Einbußen bei den Exportaufträgen hinnehmen, weswegen die privatsektorübergreifenden Gesamtdaten letztlich doch nur ein verhalten positives Bild zeichneten.

Der branchenweite Abwärtstrend in der Industrie stand im direkten Kontrast zur Aufwärtsentwicklung im Dienstleistungssektor. Dort nahm der Auftragseingang noch stärker als im Januar zu und der Jobaufbau erreichte ein 4-Monatshoch, das sich auch im historischen Vergleich sehen lassen konnte.

Sogar der Optimismus der deutschen Serviceanbieter erwachte aus seinem Winterblues und signalisierte so positive Zukunftserwartungen wie zuletzt im vergangenen April.

Die Kluft zwischen Industrie und Tertiärsektor war ebenfalls an der Preisfront zu spüren. Während die Inflation der Verkaufspreise im produzierenden Gewerbe weiter von ihren Hochzeiten im Vorjahr abrutschte, trieben viele Dienstleistungsunternehmen ihre Angebotspreise in die Höhe und das in einem Ausmaß wie man es selten in annähernd 22 Jahren der Datenerhebung gesehen hat."

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