Erste legt für Rumänien-Bankensteuer mehr als 100 Mio. Euro zurück
Kreditinstitute mit ausschließlich lokalem Geschäft in
Rumänien könnten in Probleme geraten
In Rumänien wurde per Notverordnung heuer
eine Bankensteuer eingeführt, die Banken mit ausschließlich
rumänischem Geschäft besonders stark treffen wird. Banken wie die
österreichische Erste Group, die eine Tochter dort hat, stellen sich
aber ebenfalls auf Belastungen ein. Eine erste Tranche muss die
Erste Ende April berappen. Für 2019 stellt sie dafür mehr als 100
Mio. Euro zurück.
Die Summe nannte Erste-Chef Andreas Treichl am Donnerstag bei
seiner Jahrespressekonferenz in Wien. Analysten hatten die Belastung
für den Erste-Konzern aus dieser neuen Steuer zum jetzigen Stand mit
rund 120 Mio. Euro beziffert. Einige schätzen, dass die Erste mit
150 Mio. Euro zur Kasse gebeten werden könnte.
Die Erste Group, die in Rumänien die Großbank BCR betreibt, werde
dies schon verdauen, sagte Treichl. Viel ernster sei es aber für
lokale rumänische Banken und wie die neuen Steuerkonzepte sich
insgesamt auf die rumänische Wirtschaft auswirken werden.
Die rumänische Bankensteuer ist nach bisheriger Aufstellung (sie
hat das Parlament noch nicht passiert) auf die lokale Bilanzsumme
bezogen und dabei an den aktuellen rumänischen Interbankenkurs
(Robor) gebunden, was auch innerhalb des Landes heftig umstritten
ist. Zur Zeit läge der Steuersatz bei 1,2 Prozent. Zwischen
Parlament und Notenbank in Bukarest wird über die neue Steuer heftig
gestritten. Führende Finanzpolitiker wollen die Berechnungsbasis
beispielsweise um Anleihen und Mindestreserven reduziert sehen.
Sorgen um die Kreditversorgung wurden bereits geäußert.
(Schluss) rf/cri
ISIN AT0000652011
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