Datenschutz - Zweites Verfahren gegen Post
Datenschutzbehörde prüft Zusammenarbeit mit Twyn
Die Post steht nicht nur in der Kritik, Daten zur
Parteiaffinität der Österreicher gesammelt zu haben, sondern auch
weil sie personalisierte Werbung an Menschen verschickt, deren
Interessen davor online erhoben worden waren. Die Datenschutzbehörde
leitete nun dazu ein zweites amtswegiges Prüfverfahren ein.
Darin soll unter anderem geklärt werden, inwieweit die Post im
"Offline Retargeting" mit der Twyn Group GmbH zusammenarbeitet und
ob derartige Auswertungen des Surfverhaltens rechtlich zulässig
sind, berichtete die Rechercheplattform Addendum. "Der Grund des
Prüfverfahrens ist genau die Art der Zusammenarbeit mit der Twyn
Group GmbH und die Frage der datenschutzrechtlichen Zulässigkeit
dieser Art von Auswertungen", wird der stellvertretende Leiter der
Datenschutzbehörde, Matthias Schmidl, zitiert.
Sowohl die Post als auch ihr Partner Twyn betonen, keinen Zugang
zu den Daten zu haben. Twyn-Chef Werner Schediwy sagte Ende Jänner
zur APA, die Post vermittle lediglich ihren Kunden die Möglichkeit,
gezielte Werbung zu verschicken, ohne jemals selber die Datensätze
zu kennen. Twyn selber führe zwar beim Versand der Werbung Daten aus
Cookies von Adressverlagen mit Daten aus eigenen Cookies, die das
Surfverhalten von Kunden abspeichern, zusammen, aber "Twyn ist dabei
zu keinem Zeitpunkt im Besitz von personenbezogenen Daten". Der
ganze Vorgang sei mehrfach von Juristen geprüft und entspreche den
Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), weil niemand
gleichzeitig sowohl das Surfverhalten als auch die Adressen der
Nutzer kenne, so Schediwy.
(Schluss) pro/itz
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