Post verkleinert nach Joint-Venture-Aus Vorstandsgremium
Filialvorstand Hitziger geht einvernehmlich nach
Sonder-Aufsichtsratssitzung - Agenden in Chefetage werden neu
verteilt
Der Aufsichtsrat Post hat am Montag in einer
Sondersitzung den Vorstand verkleinert. Der Vorstand für Brief,
Werbepost & Filialen, Walter Hitziger, beendet seine Funktion mit
Jahresende "einvernehmlich", teilte das Unternehmen Montagabend mit.
Die Agenden im künftig dreiköpfigen Gremium werden neu verteilt.
Generaldirektor Georg Pölzl übernimmt das Geschäftsfeld Filialnetz
persönlich.
Die Sonder-Aufsichtsratssitzung fand wegen des geplatzten Joint
Ventures mit der deutschen FinTech Gruppe statt, über das die Post
weiterhin Finanzdienstleistungen anbieten wollte, wenn die
Kooperation mit der BAWAG per Jahresende 2019 ausläuft. Die Post
will auch nach dieser Entwicklung nach 2019 weiter
Finanzdienstleistungen anbieten.
Nun werden die Brief- und Paketlogistik zusammengeführt, teilte
das teilstaatliche, börsennotierte Unternehmen nach einer
stundenlangen Sitzung mit. Demnach übernimmt der zukünftige
Generaldirektor-Stellvertreter Walter Oblin zusätzlich zu seinen
bisherigen Agenden die Geschäftsfeldverantwortung für die Division
Brief und Werbepost und die dazugehörigen Beteiligungen. Neben der
Division Paket & Logistik übernimmt Vorstand Peter Umundum auch die
Verantwortung für die Produktion beider Sparten Brief und Paket.
"Mit der Neuverteilung der Geschäftsfelder in einem kleineren
Vorstandsteam wird es gelingen, weitere Synergien zu heben und
unseren Kunden ein umfangreiches Brief- und Paket-Produktportfolio
mit einer Top-Qualität zu bieten", betont Edith Hlawati, Vorsitzende
des Aufsichtsrats. Pölzl dankte Hitziger für seien "Verdienste um
die Entwicklung der Österreichischen Post in den Jahren der
Zusammenarbeit mit mir". Das Kerngeschäft Brief sei - schon vor den
nun angestrebten Synergien - trotz rückläufiger Mengen eine
hochprofitable Sparte.
Auf die zukünftige Strategie rund um die Finanzdienstleistungen
und die Partnersuche wurde in der Aussendung nicht eingegangen.
Derzeit finden sich BAWAG und Post gemeinsam noch an rund 120
Standorten in Österreich, die bis spätestens Ende 2019 wegen des
Kooperationsendes entflechtet werden müssen. Ursprünglich waren es
rund 500 gewesen. Seit Herbst 2017 ist klar, dass die Post einen
BAWAG-Nachfolger für das Anbieten von Finanzdienstleistungen ab 2020
brauchen wird. Noch vor dem missglückten Joint-Venture-Versuch
hatten andere potenzielle Kooperationspartner wie beispielsweise die
Volksbanken oder Santander einer Zusammenarbeit eine Absage erteilt.
(Schluss) phs/dru
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