SBO profitiert von gestiegener Investitionslaune der Ölkonzerne
Firmenchef erwartet auch positive Entwicklung für 2019 -
Ölfeldausrüster verfügt über gut gefüllte Auftragsbücher -
SBO-Aktien legten am Vormittag um 4 Prozent zu
Der niederösterreichische Ölfeldausrüster
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) profitierte in den
ersten drei Geschäftsquartalen 2018 von der gestiegenen
Investitionslaune der Öl- und Gaskonzerne. Der Umsatz legte um mehr
als ein Drittel auf 310,8 Mio. Euro zu. Der Nettogewinn lag bei 33
Mio. Euro, nach einem Verlust von 86,2 Mio. Euro in der
Vorjahresperiode.
An der Wiener Börse wurden die aktuellen Zahlen des
Ölfeldausrüsters positiv aufgenommen. Die SBO-Aktien stiegen zu
Handelsbeginn am Mittwochvormittag um 4 Prozent auf 68 Euro und
verzeichneten damit das größte Kursplus im ATX.
Den aktuellen Ölpreisrückgang sieht SBO-Chef Gerald Grohmann
nicht als Gefahr für das Unternehmen mit Sitz in Ternitz (NÖ). Die
USA- und Nordamerika-Aktivitäten seien anhaltend stark und auch das
andere internationale Geschäft habe angezogen, sagte Grohmann zur
APA.
Seit Anfang Oktober ist der Ölpreis um mehr als 30 Prozent
gefallen. Der Grund: Händler erwarten ein Überangebot bei
gleichzeitig nachlassender Nachfrage wegen der sich etwas
abschwächenden Konjunktur. Auch die weniger strengen Iran-Sanktionen
der USA haben den Ölmarkt überrascht. In den USA sind die Lager
zudem gut gefüllt. Die Verunsicherung am Markt werde wohl nur
"kurzfristig" bestehen bleiben, erwartet der SBO-Chef. Im Dezember
gibt es ein Treffen der Organisation erdölexportierender Länder
(OPEC) in Wien, wo über die weitere Förderpolitik beraten wird.
"Die US-Ölproduktion ist über den Erwartungen angestiegen. Zudem
haben Ausnahmeregelungen von den US-Sanktionen zumindest
vorübergehend mehr iranisches Öl auf dem Markt zugelassen, als
ursprünglich angenommen", kommentiert Grohmann die
Ölpreisentwicklung. "Ein Überangebot sollte dennoch nicht entstehen,
wenn die Fördermenge der OPEC wie angekündigt reduziert wird. Das
sollte die Ölpreise wieder stabilisieren", sagte der Firmenchef.
Der SBO-Chef rechnet auch für 2019 mit einem guten
Geschäftsverlauf, da die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Der
Auftragseingang kletterte heuer um 52,4 Prozent auf 368,1 Mio. Euro,
der Auftragsstand erhöhte sich bis Ende September auf 93,2 Mio.
Euro. Ende Dezember 2017 waren es nur 37,6 Mio. Euro. SBO produziert
Hochpräzisionsteile, unter anderem amagnetische
Bohrstrangkomponenten, für die Oilfield Service-Industrie. Kunden
von SBO sind neben großen Ölkonzernen wie Petrobras, Saudi Aramco,
Shell, Exxon Mobil und Statoil auch viele kleine
Fördergesellschaften.
Beim Dividendenvorschlag für 2018 will sich der Firmenchef
derzeit noch nicht in die Karten blicken lassen. Dies hänge auch vom
Investitionsbedarf von SBO ab. Derzeit wird gerade der Standort in
Vietnam ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2017 schüttete SBO eine
Dividende von 0,50 Euro je Aktie aus.
(Schluss) cri/tsk
ISIN AT0000946652
WEB http://www.sbo.co.at