Allgemeines

Allgemeines

Datum/Zeit: 13.11.2018 13:56
Quelle: APA

Bahn-KV - Fronten ähnlich verhärtet wie bei den Metallern


Arbeitgebervertreter: "Unerfüllbares Belastungspaket" und "gewerkschaftliche Inszenierung"



Das verfahrene Bild von den Verhandlungen im Metaller-KV beginnt sich verstärkt in den Verhandlungen zum Bahn-KV zu spiegeln. Wie die Metaller-Arbeitgeber sehen auch die Bahn-Arbeitgeber in den Forderungen der Gewerkschaft ein "unerfüllbares Belastungspaket". Das sagte Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer, im APA-Gespräch am Dienstag.

"Die Gewerkschafter sagen zwar, sie reichen uns die Hände - aber das nützt mir nichts, wenn die Fäuste geballt sind", reagierte Scheiber auf eine Pressekonferenz der Gewerkschaft vida zum Bahn-KV am Dienstagvormittag. "Wir hoffen, dass die geballte Faust aufgeht und zu einem Handschlag wird."

Am Vorgehen der Gewerkschaft übte Scheiber ganz ähnliche Kritik wie auch die Arbeitgeberseite bei den Metallern: "Das derzeitige Problem ist, das ganze läuft Richtung Inszenierung und nicht Vernunft." Es handle sich bei den Bahn-KV-Verhandlungen um "einen Teil der Inszenierung zum heißen Herbst, den die Gewerkschaft angekündigt hat. Wir sind ein bisserl in Geiselhaft mit unserer Branche wegen der politischen Ziele", sagte Scheiber.

Ihm "missfällt", dass "unerfüllbare Forderungen" gestellt würden. So hätten die Arbeitnehmervertreter 5 Prozent mehr Löhne bzw. Gehälter gefordert. Samt umfangreichen Forderungen im Rahmenrecht würden die Forderungen "mehr als 10 Prozent" ausmachen. "Das ist für manche Betriebe existenzbedrohend", sagte Scheiber. Diese Ausführungen könnten exakt auch von einem Metaller-Arbeitgebervertreter stammen, wie auch die Ausführungen der Gewerkschaft vida zum Bahn-KV heute absolut an jene von PRO-GE und GPA-djp bei den Metallern klangen und klingen.

Die heutige Frage der vida-Gewerkschafter, man wolle von den Arbeitgebern wissen, was ihnen die Mitarbeiter wert seien, stellt sich aus Sicht von Scheiber nicht: "Die Mitarbeiter sind enorm viel wert. Es ist aber die Frage, was ist finanzierbar?". Der Wert der Mitarbeiter messe sich auch an Rahmenbedingungen wie Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten, so der Arbeitgebervertreter.

Zur indirekten Streikdrohung der Arbeitnehmervertreter von heute sagte Scheiber, dass es "immer einen Tag danach gibt". Man müsse überlegen, "wie kann es danach weitergehen?". Bis Ende Juni habe es schließlich eine gute Basis gegeben. Dann wurde - zur Erinnerung - aber das neue Arbeitszeitgesetz beschlossen und die Gewerkschaften fühlten sich übergangen und übervorteilt.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagte Scheiber. "Wenn die Gewerkschaft von ihren unannehmbaren Forderungen abrückt, auf ein finanzierbares Maß zurückgeht ist ein Abschluss möglich. Wenn die Gewerkschaft bei ihrer Inszenierung und ihren Forderungen bleibt, dann sind noch viele Verhandlungsrunden notwendig."

Die von den Gewerkschaften heftig kritisierte einseitige "freiwillige Entgelterhöhung" um drei Prozent verteidigte Scheiber einmal mehr. Damit zeige man, dass man konstruktiv sein wolle. Schließlich würden die Mitarbeiter seit 1. Juli auf ihre KV-Anpassung warten. "Da ist mir die Gewerkschaft nicht so wichtig wie die Mitarbeiter", sagte Scheiber auf die Gewerkschaftskritik angesprochen. "Das wird nicht nur von den Mitarbeitern angenommen, sondern auch von den Betriebsräten, die in den Aufsichtsräten der Unternehmen und in eigenen Betriebsvereinbarungen zustimmen, um die freiwillige Erhöhung rechtssicher zu machen", so der Arbeitgebervertreter. "Da gibt es eine Diskrepanz zwischen der Gewerkschaft als übergeordneter Interessensvertretung und den Betriebsräten in den Firmen", sagte er im Gespräch mit der APA.

(Schluss) phs/ggr

 ISIN   
 WEB   http://www.vida.at
       http://www.gpa-djp.at/
       https://www.proge.at
       https://news.wko.at/presse

neuere Beiträge nächste Allgemeines News: Rasinger will IVA doch nicht an Hojas übergeben aeltere Beiträge

News zu AllgemeinesMeldungen zu Allgemeines
Datum Meldung
29-03-2024Signa Prime erhält Massekredit über 100 Mio. Euro Neue Börse Nachricht
28-03-2024AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
28-03-2024AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
28-03-2024Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
28-03-2024AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
[weitere Meldungen Allgemeines >>]

Medien Berichte AllgemeinesMedia-Monitoring Allgemeines
Datum Meldung
22-03-2024Österreich wird ärmer
22-03-2024Goldpreis steigt auf Rekordhoch
21-03-2024Die Schweizer senken die Zinsen: Wann folgen Fed und EZB?
20-03-2024US-Notenbank lässt Leitzins zum fünften Mal in Folge auf hohem Niveau
20-03-2024Notenbank fuhr im Vorjahr einen Verlust von mehr als zwei Milliarden Euro ein
[weitere Meldungen Allgemeines >>]

ForumAllgemeinesletzte Forenbeiträge Allgemeines



ATX (Wiener Börse Index) : 3535.79 +0.3% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Palfinger-Palfinger senkt Prognosen für 2024
Allgemeines-Signa Prime erhält Massekredit über 100 Mio. Euro
Allgemeines-AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
Semperit-Insider-Transaktion: Vorstand Dr. Karl Haider kauft 9.000 Aktien
Palfinger-AUA-Streik und -Abzugsdrohung löst Standortdebatte aus
Wienerberger-Ziegelhersteller Wienerberger verkauft Fabriken in Russland - Zeitung
Hirsch Servo-Hirsch Servo übernimmt polnischen Dämmstoffhersteller
Allgemeines-AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
Allgemeines-Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
Mayr-Melnhof-Mayr-Melnhof Karton vergrößert Vorstand
OMV-OMV - Erste Group stuft Aktie auf "Buy" hoch, senkt Kursziel auf 52,5
Mayr-Melnhof-Peter Oswald als Vorstandsvorsitzender und CEO wiederbestellt
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
   [weitere News >>]