Post reduziert eigene Filialen in Wien - und setzt auf "Wohlfühlen"
Weniger Poststellen und mehr Postpartner -
Selbstbedienungsmöglichkeiten und längere Öffnungszeiten
angekündigt - Standortsuche für ehemalige BAWAG-Standorte
läuft
Die Post setzt künftig auf Wellness: Bei der
Eröffnung einer neuen Postfiliale am Freitag kündigte Georg Pölzl,
Generaldirektor der Österreichische Post AG an, dass es 30
"Wohlfühl-Filialen" bis 2019 in Wien geben wird. Allerdings: Die
Zahl der selbst betriebenen Zweigstellen wird weiter sinken.
Längere Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr und vollausgestattete
Selbstbedienungszonen mit Frankierautomat, Drucker, Packstation,
Versandbox und Abholstation sind Teil der Modernisierung. Mit dem
neuen Konzept möchte man vor allem die Wartezeiten verkürzen, hieß
es heute. "Wir haben das Ticketsystem eingeführt, von dem wir
anfangs dachten, es sei "unösterreichisch". Aber es hat sich
inzwischen sehr gut bewährt.", ist Pölzl überzeugt.
Wer doch einmal länger warten muss, kann sich im Lounge-Bereich
mit Sitzgelegenheit oder in den "Wohlfühlecken", ausgestattet mit
Kaffee, gratis WLAN und einer Mini-Post für Kleine, die Zeit
vertreiben. Großen Mehrwert sieht auch Georg Papai (SPÖ),
Bezirksvorsteher von Floridsdorf, in der Filiale für die Menschen
des Bezirks. In wenigen Tagen wird auch in Strebersdorf eine weitere
Poststelle eröffnet "und somit eine gute und neue Infrastruktur
anbieten".
Auch auf das steigende Paketgeschäft reagiert man damit: "Fragt
man die Österreicher, mit wem ihr Paket versendet werden soll, hat
die Post die Nase weit vorne", sagte Pölzl. Damit das so bleibe,
baue man in diesem Bereich die Selbstbedienungsmöglichkeiten weiter
aus. In einem Pilotprojekt testet man derzeit neue Poststationen bei
20 Hofer-Standorten.
Insgesamt muss die Post in Wien aus 42 und in ganz Österreich aus
73 Bankstandorten ausziehen. Grund dafür ist die Entflechtung von
BAWAG P.S.K. und Österreichischer Post. In Wien wird man künftig
weniger Lokalitäten selbst betreiben. Ergänzend zu den angekündigten
30 Filialen wird man die anderen Standorte gemeinsam mit
Post-Partner ersetzen. Aktuell befindet man sich noch in der
Standortsuche. Die Zahl der Postfilialen ist in Wien von 111 im Jahr
2010 bereits auf 96 Filialen im Jahr 2017 gesunken. Gesteigert wurde
hingegen die Anzahl der Postpartner, wie betont wird, nämlich von
sechs auf 28.
Auch wenn es weniger eigene Filialen gibt, soll das Angebot nicht
schlechter werden, wird beteuert: "Das Postnetz bleibt jedenfalls so
dicht wie bisher. Wir haben aktuelle insgesamt 124
Post-Geschäftsstellen in Wien und das wird auch Ende 2019 so sein",
versicherte Pressesprecherin Kathrin Schrammel. Österreichweit will
man mit rund 1.800 Geschäftsstellen vertreten sein. Die Zahl der
Poststellen ist seit 2009 zwar von 1.360 auf 1.800 gestiegen,
allerdings betrieb die Post früher noch gut 1.000 Filialen selbst,
jetzt sind es noch halb so viele.
(Schluss) fww/mac/stf
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