Metaller-KV - Arbeitgeber werfen Gewerkschaft Falschinformationen vor
Vor Start der KV-Verhandlungen am Donnerstag
Am Donnerstag starten die Metaller-KV-Verhandlungen.
Schon im Vorfeld gehen die Wogen heuer hoch. So wirft die
Arbeitgeberseite vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie den
Chefs von Gewerkschaftsbund und Gewerkschaft PRO-GE
"Falschinformationen, Drohungen und Populismus" sowie "Untergriffe"
und "abstruse Argumentationen" vor. Grund sind verschiedene Aussagen
der Gewerkschafter in Medien.
"In den letzten Tagen tätigten die Spitzenfunktionäre der
Gewerkschaften, ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und PRO-GE
Vorsitzender Rainer Wimmer, Aussagen, die inhaltlich falsch sind und
darüber hinaus in der erfolgreichen sozialpartnerschaftlichen
Entwicklung der zweiten Republik einzigartige Rückschritte
darstellen", kritisierte Christian Knill, Obmann des Fachverbands
Metalltechnische Industrie, am Montag in einer Aussendung.
Katzian spreche in einem anderem Interview davon, dass er sich
nicht mehr an eine gesamtwirtschaftliche Verantwortung gebunden
fühle, da die Gewerkschaft bei der Nationalbank "hinausgeflogen"
sei. "Das ist eine unglaublich abstruse Argumentation", so Knill.
"Auf dieser Basis sind vernünftige und seriöse Verhandlungen schwer
vorstellbar." Wimmer habe in einem Interview gesagt, der Fachverband
würde "schwindeln".
Dabei würde die Gewerkschaft "Fakten verdrehen", gibt sich die
Arbeitgeberseite ihrerseits angriffig. Knill an Katzian und Wimmer:
"Opfern Sie nicht die gute sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit
auf KV-Ebene auf dem Altar ihrer parteipolitischen Interessen."
Die Verhandlungen beginnen am Donnerstag um 11.30 Uhr mit der
Forderungsübergabe durch die Gewerkschaften und einer ersten
Gesprächsrunde. Im Vorjahr gab es ein Lohn- und Gehaltsplus von 3
Prozent.
́Noch am morgigen Dienstag veranstaltet die Gewerkschaft eine
"Erste österreichweite KV-VerhandlerInnen-Konferenz", bei der die
Forderungen fixiert werden. Die Zeichen stehen heuer auf zähe
KV-Verhandlungen, da sich die Arbeitnehmervertreter unter anderem
von einer Gesetzesnovelle zur Ausweitung der zulässigen
Höchstarbeitszeiten brüskiert fühlen, bei der die Sozialpartner
nicht eingebunden worden waren. Von einigen Gewerkschaftern wurde
ein "heißer Herbst" angekündigt.
(Schluss) phs/tsk
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