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Raiffeisen Bank International
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Datum/Zeit: 10.08.2018 20:57 Quelle: Erste Bank |
Starkes Q2-Ergebnis aber Russland-Sanktionen
belasten die Aktie
Das Q2-Ergebnis der Raiffeisen Bank International (RBI) fiel deutlich stärker
aus als von den Analysten prognostiziert. Der Nettogewinn lag bei EUR 357
Mio. im Q2/18 bzw. EUR 756 Mio. im ersten Halbjahr 2018. Somit konnte der
Gewinn im Q2 gegenüber dem Vorjahr annähernd stabil gehalten werden,
was angesichts eines großen negativen Einmaleffekts (EUR 121 Mio. Verlust
aus dem Verkauf des polnischen Kernbankgeschäfts) eine starke Leistung ist.
Außerordentlich hohe Nettoauflösungen von Kreditrisikovorsorgen führten zu
Risikokosten von EUR 0 im Q2/18, im ersten Halbjahr waren sie mit EUR 83
Mio. sogar deutlich positiv. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 5%, die
Nettozinsspanne konnte verglichen mit den Vorquartalen annähernd stabil
gehalten werden. Die Verwaltungsaufwendungen blieben fast unverändert
verglichen mit dem Vorjahr, wodurch sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis im
Q2 auf 54,7% verbesserte (58,4% im Vorjahr). Die Quote notleidender Kredite
(NPL Ratio) verbesserte sich weiter auf 4,8% von zuletzt 5,4% im Q1/18.
Trotz des starken Ergebnisses kam die RBI-Aktie gestern aufgrund der neuen
US-Sanktionen gegen Russland deutlich unter Druck.
Ausblick
Nach dem starken ersten Halbjahr 2018 wurde der Ausblick leicht
angepasst. Das Management geht nun davon aus, dass die Risikokosten
unter dem Niveau von 2017 liegen werden. Weiterhin werden mittelfristig ein
Kosten-Ertrags-Verhältnis von 55% sowie ein ROE von 11% erwartet. Für
die nächsten Jahre geht das Management von einem durchschnittlichen
Kreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich aus. Die Auswirkungen der
neuen Sanktionen gegen Russland konnten gestern noch nicht abgeschätzt
werden. Da die russische Tochterbank einen großen Teil des RBIKonzerngewinns
beisteuert, wird das Russland-Risiko die Aktie weiterhin
belasten. Allerdings wird dieses Risiko, aus unserer Sicht, bei dem
derzeitigen Kursniveau überschätzt und die starke Profitabilität zu wenig
berücksichtigt. Wir sehen also eine Einstiegsgelegenheit für risikoaffine
Anleger.
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