Volksbanken sagen Kooperation mit der Post ab
Thema wird nicht weiterverfolgt - Post sucht
Kooperationspartner, weil Zusammenarbeit mit der BAWAG
ausläuft
Die Volksbanken haben am Dienstag die angedachte
Kooperation mit der Post abgesagt. Die Post sucht einen
Kooperationspartner, da die Zusammenarbeit mit der BAWAG Ende 2019
ausläuft. In der heutigen Aufsichtsratssitzung der Volksbanken fiel
kein Beschluss für eine Kooperation. Das Thema wurde
APA-Informationen zufolge von der Tagesordnung der Sitzung genommen
und wird nicht weiterverfolgt.
Im Vorfeld der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde das Thema
intensiv und vor allem zwischen der Volksbank Wien und Volksbanken
in westlichen Bundesländern kontroversiell diskutiert.
Schlussendlich kamen die Volksbanken gemeinsam zum Schluss, dass die
Partnerschaft mit der Post nur funktionieren würde, wenn alle
dahinter stünden. Und das ist nicht der Fall.
Mitbegründet wird die negative Entscheidung von Insidern auch
damit, dass die Volksbanken nach ihren vielen Fusionen zuletzt noch
Prozesse konsolidieren müssen. Auch deswegen sei es für eine
Partnerschaft zu früh. Befürworter sahen Wachstums- und
Synergiepotenziale.
"Wir führen aktuell keine strategischen Kooperationsgespräche mit
irgendeinem Partner", sagte Volksbank-Sprecher Wolfgang Layr nach
der Aufsichtsratssitzung. Mehr wollte er zum Thema aber nicht
kommunizieren. Auch vom Wiener Bankvorstand war keine Stellungnahme
zu bekommen. Die Volksbanken Vorarlberg, Tirol und Salzburg stemmten
sich gegen die Volksbank Wien bzw. deren Kooperationsplan mit der
Post.
Anfang Juni hatte Post-Chef Georg Pölzl angekündigt, in den
nächsten Wochen den neuen Bank-Partner seines teilstaatlichen und
börsennotierten Unternehmens bekannt zu geben. Von insgesamt 20
nationalen und internationalen Gesprächspartnern seien noch zwei
Bietergruppen im Rennen, sagte Pölzl damals. In Medien wurden
zuletzt neben den Volksbanken beispielsweise Santander genannt.
Bei der Volksbank-Variante sollte sich die Post laut kürzlichen
Medienberichten mit rund 30 Prozent an der Volksbank Wien
beteiligen. Mit dem Verkaufserlös könnte diese ihre Schulden bei der
Republik Österreich zurückzahlen. Von ursprünglich 300 Mio. Euro
sind noch 234 Mio. offen, die bis 2023 in Tranchen zurückgezahlt
sein müssen. Bei dieser Variante hätten die westlichen Volksbanken
noch mehr von ihrer Eigenständigkeit aufgeben müssen, die durch den
strengen Haftungsverbund unter Federführung der Volksbank Wien als
Zentralorganisation bereits geschrumpft ist.
(Forts. mögl.) phs/sp
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