Für Agrokor bis spätestens Mitte Juli Restrukturierungsvertrag
Großgläubiger schon an Bord
Für den schwer angeschlagenen kroatischen
Nahrungsmittel- und Handelsriesen Agrokor geht es ins Finale bei den
Gläubigerverhandlungen. Williald Cernko, Risikovorstand der
österreichischen Erste Group, geht davon aus, dass bis längstens
Mitte Juli eine Restrukturierungsvereinbarung bei Agrokor stehen
wird.
Es gebe gerade letzte Gespräche. Die großen Gläubiger seien alle
für eine Vereinbarung gewonnen worden. Mit einigen wenigen
Lieferanten müsse noch verhandelt werden. "Ich bin aber
optimistisch, dass es bis Juli zu der Vereinbarung kommt", sagte
Cernko am Donnerstag.
Die Erste Group ist eine der Gläubigerbanken von Agrokor,
allerdings nicht unter den ganz großen Geldgebern. Die für diesen
Kreditfall gebildeten Vorsorgen der Ersten sollten aus heutigem
Wissensstand ausreichend sein, so Cernko bei der Hauptversammlung
der Ersten.
Agrokor stand in seiner besten Zeit für 20 Prozent des
kroatischen Bruttoinlandsprodukts (BIP), sei also von hoher
systemischer Relevanz in diesem Land, sagte Cernko. Daher begleite
dort der Staat in einem dem US-Insolvenzverfahren "Chapter-11"
ähnlichen Verfahren die Sanierung.
(Schluss) rf/ivn
ISIN AT0000652011
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