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18.69 +1.3%
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Raiffeisen Bank International
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Datum/Zeit: 13.04.2018 19:49 Quelle: Erste Bank |
Deutliche Kursverluste nach Russland-Sanktionen,
Kernbankgeschäft der polnische Tochter verkauft
Für die Raiffeisen Bank International (RBI) geht eine turbulente Woche zu
Ende, in der die Aktie mehr als 13% verlor. Die lang erwartete Bekanntgabe
des Verkaufs des Kerngeschäfts in Polen, die vom Markt positiv
aufgenommen wurde, half dabei nur kurzfristig. Denn die Meldung wurde von
den letzte Woche verabschiedeten US-Sanktionen gegen russische Firmen,
einzelne Geschäftsleute und Politiker überschattet. Der russische Aktienmarkt
hat mit einem heftigen Rückgang reagiert, in Österreich war von dem
Abverkauf vor allem die RBI betroffen. In einer ersten Reaktion versuchten
sowohl die Bank selbst als auch OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny zu
beruhigen, die direkten Auswirkungen auf die RBI wären minimal. Etwa 0,1%
der gesamten Aktiva der RBI entfallen auf Unternehmen, die von den
Sanktionen betroffen sind.
Durch den nun vereinbarten Verkauf des Kernbankgeschäfts der Raiffeisen
Bank Polska an die polnische Tochter der BNP Paribas erhält die RBI rund
EUR 775 Mio., was einem Verhältnis Preis/materieller Buchwert von etwa
0,95 entspricht. Der Verkauf soll sich mit +90 Basispunkten positiv auf die
CET 1 Ratio (fully loaded) des RBI-Konzerns auswirken. Allerdings wird
gleichzeitig ein negativer Einmaleffekt von EUR 120 Mio. erwartet. In der RBI
verbleibt vor allem das Portfolio an Fremdwährungshypothekarkrediten,
welches auf eine zu gründende Filiale in Polen übertragen werden soll.
Ausblick
Am Ausblick des Managements hat sich bisher nichts geändert.
Auch wenn die direkten Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland
überschaubar sind, wird die RBI die Abschwächung des Rubels spüren.
Insgesamt halten wir die Marktreaktion nach jetzigem Informationsstand für
übertrieben. Allerdings werden die derzeitige Unsicherheit, die Befürchtung
einer Verschärfung der Lage zwischen Russland und den USA und das
Risiko einer Abschwächung der russischen Wirtschaft auf der Aktie lasten.
Eine rasche Erholung auf das Kursniveau von letzter Woche erwarten wir
also nicht. Den Verkauf des Kernbankgeschäfts in Polen sehen wir positiv.
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