Neue Stiftungsprofessur für Werkstoffe in der Luftfahrt an TU Graz
Gemeinsame Initiative von TU Graz, voestalpine und weitere
Industriepartner - Mit deutsch-brasilianischem
Fügetechnik-Experten Sergio Amancio besetzt
Die Technische Universität (TU) Graz,
voestalpine und weitere Industriepartner haben eine gemeinsame
Stiftungsprofessur für "Innovative Werkstoffe und Fertigungstechnik
in der Luftfahrt" eingerichtet. Der aus Brasilien stammende
Werkstoffwissenschafter Sergio Amancio wird sich neben der
Erforschung verbesserter Materialeigenschaften auch neuen
Verarbeitungstechniken für den Flugzeugbau widmen.
Die voestalpine ist laut einer Mitteilung der TU Graz vom
Mittwoch der größte Industriepartner in dem Stiftungsnetzwerk.
Weitere Kooperationspartner aus der Industrie sind Fuchshofer
Präzisionstechnik, TCM International und Diamond Aircraft
Industries. In den ersten fünf Jahren wird die Stiftungsprofessur
zudem von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) unterstützt.
Flugzeugkomponenten sind enormen mechanischen und thermischen
Belastungen ausgesetzt. Höchstbeanspruchte Bauteile sind
beispielsweise Antriebsaggregate. Sie müssen in bis zu 12.000 Metern
Flughöhe bis zu 10.000 Umdrehungen pro Minute sowie
Temperaturschwankungen zwischen plus 600 Grad Celsius und minus 50
Grad Celsius standhalten. Innovative Materialien aus höchstfesten
Stahl-, Titan- oder Nickelbasislegierungen sollen im Flugzeugbau
aber auch dazu beitragen, die Flieger noch leichter zu machen und so
Treibstoff einzusparen.
"Mit der neuen Stiftungsprofessur und dem an der TU verfügbaren
Expertenteam entsteht in Graz ein wissenschaftlicher Hotspot, der
eng mit der regionalen Luftfahrtzulieferindustrie verbunden ist.
Unser Ziel ist es, ein international sichtbares Zentrum auf dem
Gebiet Luftfahrt-Werkstoffe und -Fertigungstechnologien zu werden",
wurde der Rektor der TU Graz, Harald Kainz, zitiert. Die Professur
wurde am Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik
der TU Graz angesiedelt und soll laut dessen Leiter Christof
Sommitsch intensiv mit den TU-Instituten für Fertigungstechnik sowie
Fahrzeugsicherheit kooperieren.
Die Professur an der TU Graz sei "ein wichtiger Schritt, um neue
Impulse für weiteres Wachstum sowie eine Erweiterung unserer
bestehenden Fertigungskompetenzen in diesem Zukunftsmarkt zu
erzielen", hob Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG
und Leiter der High Performance Metals Devision hervor. Das
Unternehmen zählt bei Hochleistungswerkstoffen und
Spezialschmiedeteilen, die als höchst belastbare Struktur-,
Triebwerks- oder Fahrwerksteile eingesetzt werden, zu den weltweit
bedeutenden Zulieferern für die Flugzeugindustrie. Der
voestalpine-Konzern hat nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr
2016/17 rund 330 Mio. Euro im Kundensegment Aerospace
erwirtschaftet, mittelfristig soll dieser Anteil auf 500 Mio.
anwachsen.
(Schluss) ha/kor/sp
ISIN AT0000937503
WEB http://www.voestalpine.com