VIG-Konzern stellt seinen s-Immo-Anteil auf den Prüfstand
Neubewertung im Lichte der Fusion von Wiener Städtischer und s
Versicherung - Zehn-Prozent-Anteil an s Immo rief immer wieder
Interesse hervor
Die Vienna Insurance Group (VIG) wird die Zukunft
ihres - über die s Versicherung gehaltenen - Zehntel-Anteils an der
s Immo im Lichte der bevorstehenden Fusion von Wiener Städtischer
und s Versicherung einer Neubewertung unterziehen. Dies sagte
VIG-Finanzvorstand Martin Simhandl am Donnerstag. Zur Wahl stehen
ein Weiterbehalten oder ein Verkauf.
s-Versicherung-Generaldirektor Manfred Rapf meinte zur APA, der
gut 10-prozentige Anteil an der s Immo AG habe bei der Fusion der
beiden VIG-Konzerngesellschaften "eine andere Bedeutung als für die
s Versicherung allein". Interesse habe das Paket in den letzten
Jahren "immer wieder" hervorgerufen, meinte Simhandl, es habe
"verschiedene Interessenten" gegeben.
Einen Zeithorizont für eine Entscheidung wollte Simhandl im
Pressegespräch zu den vorläufigen VIG-Jahreszahlen nicht nennen:
"Entscheidungen trifft man dann, wenn sie anstehen." Die s Immo sei
für die s Versicherung immer ein Ersatz für ein - in dem relativ
jungen Assekuranzunternehmen nicht vorhandenes - direktes
Immobilien-Investment gewesen.
Diese Beteiligung müsse man jetzt im Zuge der Neuordnung von s
Versicherung und Städtischer "neu bewerten", meinte der CFO: "Da
wird man dann sehen, was rauskommt." Immobilien hätten sich gut
entwickelt und zunehmend stille Reserven aufgebaut, "das sehen wir
auch bei Beteiligungen", meinte Simhandl: "Das ist eine sehr positiv
zu sehende Sache."
Ursprünglich hatten die VIG und ihr Bankpartner Erste die
s-Immo-Beteiligung gemeinsam aufgebaut. Die Erste Group ist vor
einiger Zeit mit ihrem Anteilsverkauf an den Geschäftsmann Ronny
Pecik vorgeprescht. Immo-Tycoon Rene Benko wiederum fixierte mit
Pecik einen Deal, der Benko berechtigt, sich bis Ende 2019 die
gesamten 21,86 Prozent einzuverleiben, die Pecik an der s Immo hält.
Zunächst war Pecik mit einem der Erste Group abgekauften Paket mit
10,21 Prozent bei der s Immo eingestiegen, vereinbarte aber mit
Benkos Signa eine Option: Zwischen Jänner 2018 und Dezember 2019
darf Benko 11,65 Prozent der s-Immo-Aktien übernehmen. Der "trend"
hatte dazu kürzlich spekuliert, Benko könnte ein Zusammengehen der
drei börsennotierten Player CA Immo, Immofinanz und s Immo
vorantreiben, wie dies s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky schon vor einem
Jahr angedacht hatte - unter Einbeziehung des Pakets vom
VIG-Konzern, so das Magazin.
Dass in den Immo-Sektor immer wieder zügig Bewegung kommen kann,
zeigt auch das jüngste Angebot des US-Investors Starwood Capital für
bis zu 26 Prozent der CA Immo sowie fünf Prozent der Immofinanz, wie
heute bekannt wurde. Darauf setzten sich die Aktien von Immofinanz
(zuletzt +4,88 Prozent) und CA Immo (+3,7 Prozent) an die Spitze des
ATX, und die s-Immo-Titel zogen in dem Fahrwasser bis kurz nach 12
Uhr auf +1,9 Prozent an und waren damit drittstärkster ATX-Wert.
(Schluss) sp/ivn
ISIN AT0000908504 AT0000652250
WEB http://www.vig.com
http://www.s-versicherung.at
https://www.wienerstaedtische.at/privat.html
http://www.simmoag.at