RHI Magnesita - US-Strafzölle beeinträchtigen das Geschäft nicht
CEO: Wir sind global differenziert genug aufgestellt - Unter
einem weltweiten Handelskrieg würde der Konzern aber sehr wohl
leiden - Zwei Drittel des Umsatzes kommen aus der
Stahlindustrie
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten
Stahlzölle beeinträchtigen die Geschäfte des
österreichisch-brasilianischen Rohstoffkonzerns RHI Magnesita nicht
weiters. "Wir leiden darunter überhaupt nicht, denn wir sind
wirklich global aufgestellt", sagte Konzernchef Stefan Borgas heute,
Mittwoch, vor Journalisten in Wien. "Wenn allerdings ein
Handelskrieg ausbricht, dann leiden wir wie alle."
Viele Ökonomen befürchten, dass nach Trumps Schritt zahlreiche
weitere Länder Importzölle auf bestimmte Warengruppen einführen und
das weltweite Handelsvolumen letztlich sinkt. "Einen Handelskrieg
sehen wir zumindest 2018 noch nicht, doch wenn dieser global
ausbricht, reduziert das den Welthandel und trifft auch uns", so
Borgas. Regional könne der Konzern ausweichen und seine Produkte
anderswo auf der Welt verkaufen. Etwa zwei Drittel seiner Umsätze
macht RHI Magnesita mit Stahlkonzernen, die hitzebeständige
Verkleidungen für ihre Hochöfen brauchen.
"Das größte Risiko für uns ist die Entwicklung in China", betonte
der CEO. Im vergangenen Jahr waren die Feuerfestrohstoffmärkte dem
Konzern zufolge mit dramatischen Änderungen konfrontiert, nachdem
die chinesische Regierung strengere Umweltauflagen in Kraft gesetzt
hatte. "Die strikten Umweltstandards werden nun umgesetzt",
berichtete Borgas. Viele Rohstoffminen seien geschlossen worden.
Es kam laut RHI Magnesita zu einem spürbaren Ungleichgewicht
zwischen Angebot und Nachfrage, in weiterer Folge dann zu
"dramatischen Preisanstiegen bei Rohstoffen aus China". Die Preise
der beiden Hauptrohstoffe Sintermagnesia und Schmelzmagnesia hätten
sich im Jahresverlauf verdoppelt - eine Herausforderung für die
gesamte Feuerfestbranche.
In Süd- und in Nordamerika sowie in Europa hat RHI Magnesita
Borgas zufolge eine starke Marktposition. Schwach sei diese noch in
Russland und Asien, vor allem in China und Indien. "Wir werden uns
auf die Märkte konzentrieren, auf denen wir bereits tätig sind", so
der Konzernchef.
(Schluss) kre/cri
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