Wolford halbierte nach 3 Quartalen Verlust - Fast 100 Jobs weg
Online-Geschäft wuchs kräftig - Österreich-Geschäft im Plus -
Andere wichtige Märkte wie USA, Deutschland und Frankreich mit
Umsatzeinbußen
Die Restrukturierung beim Vorarlberger
Strumpfkonzern Wolford schreitet voran. In den ersten neun Monaten
des Geschäftsjahres 2017/18 halbierte sich der Verlust auf -2,57
Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich von
-4,14 auf -1,36 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse stagnierten bei 119,36
Mio. Euro (davor: 119,05 Mio. Euro). Die Mitarbeiterzahl reduzierte
sich um fast 100 Personen.
Wolford hat mit dem chinesischen Mischkonzern Fosun bald einen
neuen Mehrheitseigentümer. Der Kauf muss noch von den
Wettbewerbshütern freigegeben werden. Teil des Deals ist auch eine
Geldspritze von 22 Mio. Euro, mit der Wolford einerseits Bankkredite
zurückzahlen will, andererseits das Online-Geschäft kräftig ausbauen
möchte.
Die Sparmaßnahmen sind zuletzt auch beim Personal nicht spurlos
vorübergegangen. Die Personalkosten verringerten sich um 5,12 Mio.
auf 51,13 Mio. Euro. Im Zuge des Abbaus von Verwaltungsfunktionen in
den europäischen Vertriebsregionen sowie der Reduktion von Stellen
in der Administration in Bregenz sank die durchschnittliche
Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis in den ersten neun Monaten um 99
auf 1.456 Mitarbeiter, gab Wolford am Freitag bekannt.
Ein positives Ergebnis (EBIT) erwartet das Management wie
berichtet ab dem Geschäftsjahr 2018/19. Das negative operative
Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr wurde heute bestätigt.
Allerdings gehen die Vorstände nun für 2017/18 von einer leicht
rückläufigen Umsatzentwicklung aus. Davor wurde noch von einer
leicht positiven Umsatzentwicklung ausgegangen.
"Wirklich sichtbar werden die Ergebnisse der
Restrukturierungsmaßnahmen naturgemäß erst im kommenden
Geschäftsjahr, wenn die nachhaltigen Einsparungen bei den
Personalkosten voll zu Buche schlagen und ein Gutteil der
Beratungskosten sowie die Aufwendungen im Zusammenhang mit der
Refinanzierung wegfallen werden," so Wolford-Finanzvorständin
Brigitte Kurz laut Unternehmensmitteilung.
In den ersten drei Quartalen erzielte Wolford im eigenen
Handels-Geschäft leichte Umsatzzuwächse. Die Umsatzerlöse stiegen um
1,7 Prozent, flächenbereinigt entspricht das einem Anstieg um 3,7
Prozent. Im Großhandelsgeschäft gingen die Erlöse hingegen um 4,4
Prozent zurück, währungsbereinigt um 2,7 Prozent.
Das Online-Geschäft von Wolford wuchs deutlich um über 20 Prozent
- allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der Ausbau der
Onlineplattformen steht bei Wolford derzeit stark im Fokus.
Während sich das Österreich-Geschäft in den ersten neun Monaten
mit Umsatzzuwächsen von fast 5 Prozent positiv entwickelte,
verbuchte Wolford in anderen Kernmärkten wie den USA (-1,7 Prozent),
Deutschland (-2,2 Prozent) und Frankreich (-3,0 Prozent)
Umsatzrückgänge. Die Abwertung des britischen Pfund führte in
Großbritannien zu Umsatzeinbußen von fast 9 Prozent. In der Schweiz
verringerten sich die Umsätze um rund 7 Prozent.
Starke Zuwächse gab es dagegen in den osteuropäischen Märkten
(+37,3 Prozent), was im Wesentlichen auf die Erholung des russischen
Marktes und den Ausbau der Handelsbeziehung mit dem wichtigsten
russischen Wholesale-Partner zurückzuführen sei, so das Unternehmen.
Steigerungen erzielten auch Italien (+2,1 Prozent), Spanien (+5,0
Prozent), die Niederlande (+4,9 Prozent) und Belgien (+3,3 Prozent).
Im Zuge der Verluste aus den beiden letzten Geschäftsjahren hat
sich das Eigenkapital der Wolford Gruppe zum Stichtag auf 42,90 Mio.
Euro (31. Jänner 2017: 57,90 Mio. Euro) verringert. Die
Eigenkapitalquote lag bei 33 Prozent (31. Jänner 2017: 38 Prozent).
Die Nettoverschuldung sank zum 31. Jänner 2018 von 32,46 auf
28,97 Mio. Euro.
(Schluss) kan/cri
ISIN AT0000834007
WEB http://www.wolford.com