Konjunktur

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Datum/Zeit: 11.03.2018 12:53
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Deutschland: Servicesektor trotz 3-Monatstief mit kräftigem Wachstum im Februar



Der deutsche Dienstleistungssektor ist auch im Februar wieder gewachsen, wenngleich sich das Tempo gegenüber dem mehrjährigen Höchstwert von Januar verlangsamte. Sowohl Neuaufträge als auch Beschäftigung stiegen erneut an, allerdings mit niedrigeren Raten als im Vormonat. Die Geschäftsaussichten wurden abermals positiv bewertet, und zwar so deutlich, dass der entsprechende Index auf den höchsten Wert seit Februar 2011 kletterte.

Der saisonbereinigte IHS Markit Service-Index Geschäftstätigkeit ging im Februar auf 55.3 Punkte zurück, nach 57.3 im Januar. Im historischen Kontext betrachtet blieb das Wachstum trotz der Abschwächung auf solidem Niveau. Hotels & Gaststätten sowie der Bereich Post & Telekommunikation verzeichneten die stärksten Zuwächse, während einzig im Bereich Sonstige Dienstleistungen (Gesundheitswesen, Bildung und Freizeit) ein Minus zu Buche stand.

Nachdem sich auch die Produktionssteigerungsrate in der Industrie etwas abschwächte, fiel der finale IHS Markit Composite Index Produktion, der die Daten von Industrie- und Dienstleistungssektor in einem Wert zusammenfasst, im Februar auf 57.6 Punkte, nach 59.0 im Januar (81-Monatshoch).

Äquivalent zur abgeschwächten Geschäftstätigkeit insgesamt ging auch die Zahl der Auftragsneueingänge im Februar auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten zurück.

Infolgedessen schrumpften erstmals seit August die Auftragsbestände, wenngleich nur marginal. Ungeachtet dessen berichtete eine Vielzahl der Umfrageteilnehmer, dass sie aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage weiterhin erfolgreich neue Kunden akquirieren konnten.

Die Unternehmen stellten auch im Februar wieder neue Mitarbeiter ein und setzten damit den seit Ende 2013 anhaltenden Aufwärtstrend fort. Die Steigerungsrate gab im Vergleich zum 9- Monatshoch von Januar allerdings etwas nach. Zudem gaben einige der befragten Manager zum wiederholten Male an, dass es zunehmend schwieriger wird, geeignetes Personal zu finden.

Unterdessen wurden die Angebotsgebühren in der Branche ein weiteres Mal angehoben. Zwar fiel der Anstieg nicht mehr so hoch aus wie im Januar, als der entsprechende Index auf den besten Wert seit neuneinhalb Jahren stieg, er war aber immer noch einer der höchsten in der 20-jährigen Umfragegeschichte.

Während es die gute Nachfragesituation einigen Unternehmen ermöglichte, ihre Preise anzupassen, waren vielerorts die abermals steigenden Kosten ein wesentlicher Faktor für die Erhöhung der Gebühren. Die höhere finanzielle Belastung ging laut mancher Befragter vor allem auf Gehaltserhöhungen zurück. Auch wenn sich die Inflationsrate bei den Kosten gegenüber Januar leicht abschwächte, blieb sie auf hohem Niveau.

Viele Firmen der Branche zeigen sich nach wie vor sehr zuversichtlich bei der Einschätzung ihrer Geschäftstätigkeit. So rechnen mehr als ein Drittel der befragten Manager mit weiteren Zuwächsen über die kommenden zwölf Monate, gegenüber lediglich 5%, die Einbußen erwarten. Der Grad an Optimismus war sogar so hoch wie seit Februar 2011 nicht mehr. Vielfach wurden die gute Binnenkonjunktur, die Erweiterung der Angebotspalette sowie die geplante Einstellung neuer Mitarbeiter als Gründe angegeben.

Phil Smith, Principal Economist, kommentiert die finalen IHS Markit Indizes:

„Obwohl Deutschlands Composite-PMI gegenüber dem annähernden 7-Jahreshoch von Januar etwas nachgegeben hat, bleibt die Privatwirtschaft auf Kurs, ein weiteres Quartal solider Expansion abzuschließen.

Im Dienstleistungssektor schwächte sich das Wachstum im Februar auf ein 3-Monatstief ab.

Damit folgte die Branche der Industrie, wo die Zuwächse ebenfalls geringer ausfielen. Nimmt man aber beide Sektoren zusammen, lagen die durchschnittlichen Wachstumsraten der ersten zwei Monate des Jahres über denen des vierten Quartals von 2017.

Der Beschäftigungsaufbau im Servicesektor verlangsamte sich zwar auf den niedrigsten Wert seit einem halben Jahr, blieb aber dennoch solide.

Sowohl das etwas geringere Plus an Neuaufträgen, als auch der angespannte Arbeitsmarkt sorgten im Berichtsmonat für die abgeschwächte Ausweitung. Denn wie einige Umfrageteilnehmer berichteten, stellen hohe Gehaltsforderungen auf der einen Seite, aber auch der Mangel an qualifizierten Bewerbern zunehmend ein Problem dar.

Dem Optimismus der Manager hat der gebremste Jobzuwachs jedenfalls keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, die Geschäftsaussichten wurden so positiv bewertet wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Damit liegt diese zuversichtliche Einschätzung ganz im Trend der aktuellen Prognose von IHS Markit, die von einer Beschleunigung des BIP-Wachstums von 2.5% in 2017 auf 2.8% für 2018 ausgeht.“

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