UNIQA: "Verfolgen kein Verbund-Projekt" - Strabag-Anteil zu hoch
Brandstetter: Mussten über Bericht zu angeblichem Verbund-Plan
schmunzeln - CEO: Infrastruktur-Investments ja, aber in
anderen Bereichen - Kein Zeitdruck für Reduzierung des
Strabag-Anteils
Der UNIQA-Versicherungskonzern ist nicht in einen
Plan zum Erwerb eines Anteils am Stromkonzern Verbund involviert.
Dies stellte Generaldirektor Andreas Brandstetter am Mittwoch klar.
Man habe "schmunzeln" müssen, als man über ein angebliches
derartiges Vorhaben in der Zeitung gelesen habe. "Es gibt keine
derartigen Projekte", sagte der UNIQA-Chef am Mittwoch vor
Journalisten.
Die Samstag-"Presse" hatte geschrieben, es könnte die Republik
Österreich, der der Verbund zu 51 Prozent gehört, einen Anteil von
20 Prozent abgeben - an den nö. Versorger EVN -, wobei dem Bericht
zufolge die UNIQA und die VIG-Tochter Wiener Städtische "helfend zur
Seite stehen" sollten. Das Finanzministerium hatte noch am Freitag
derartiges in Abrede gestellt, Vienna-Insurance-Group-Chefin
Elisabeth Stadler erklärte am Dienstag, es gebe keine Gespräche über
Finanzierungen. Ein EVN-Sprecher meinte dazu: "Das ist offenbar ein
verspäteter Faschingsscherz".
Ja, Infrastruktur-Investments würden die UNIQA sehr wohl
beschäftigen, aber in anderen Bereichen, sagte CEO Brandstetter. Er
verwies auf Engagements bei slowakischen und französischen
Autobahnen, den Airport Budapest und einen Offshore-Windpark in
Deutschland. Die Assetklasse Infrastruktur gewinne immer mehr an
Bedeutung - im Euroraum, also ohne Währungsrisiko.
Der knapp 14-prozentige Anteil der UNIQA am heimischen
Strabag-Baukonzern ist dem Versicherungskonzern "zu hoch", den wolle
man mittelfristig entweder großteils oder zur Gänze abbauen, so
Brandstetter. Das gehe nur im Einvernahmen mit den anderen in einem
Syndikat verbundenen Aktionären - der diesbezügliche Vertrag ist
erst 2017 für fünf Jahre verlängert worden.
Einen Verkaufsdruck gebe es bezüglich des Strabag-Anteils nicht,
die Beteiligung sei "gut", so Brandstetter. Aktuell ist das Paket an
der Börse knapp 500 Mio. Euro wert - die UNIQA hält laut
Konzern-Finanzvorstand Kurt Svoboda 15 Mio. Aktien -, steht in der
Bilanz des Versicherungskonzerns aber mit einem etwas geringeren
Wert ("rund 450 Mio. Euro").
Weitere Strabag-Kernaktionäre neben der UNIQA sind die Familie
Haselsteiner, die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien sowie die Rasperia
Trading von Oleg Deripaska. Voriges Jahr hätte der Syndikatsvertrag
bis 30. Juni gekündigt werden können. Da dies nicht geschah, hat er
sich um fünf Jahre - bis Ende 2022 - verlängert. Den Parteien bleibt
es aber weiterhin unbenommen, den Vortrag vorzeitig einvernehmlich
aufzulösen.
(Schluss) sp/itz
ISIN AT0000821103 AT0000746409 AT0000741053 AT000000STR1
WEB http://www.uniqagroup.com
http://www.verbund.com
http://www.evn.at
http://www.strabag.com