Pharmariese Merck eröffnete Innovationszentrum in Kärnten
Eine Mio. Euro Investition - Spittal ist größter Produzent im
Bereich "Consumer Health" - Konzern trennt sich von dieser
Sparte
Merck Spittal, Tochter der Merck KGaA, hat ein
neues Entwicklungs- und Produktionszentrum in Betrieb genommen.
Dafür sei rund eine Mio. Euro investiert worden, erklärte
Geschäftsführer Klaus Raunegger am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz. Von 2015 bis 2017 war der Standort bereits um 7,5
Mio. Euro ausgebaut worden. In den kommenden Monaten soll der
Betrieb einen neuen Eigentümer bekommen.
In Spittal werden pro Jahr 2,2 Mrd. Tabletten sowie 770 Tonnen
halbfeste Arzneimittel wie Salben hergestellt. Damit ist der
Kärntner Standort innerhalb des Konzerns der größte Produzent im
Bereich "Consumer Health", den nicht verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln. Exportiert wird in 95 Länder weltweit.
"Für uns ist das Innovationszentrum ein Meilenstein, der uns für
die Zukunft vorbereitet", sagte Raunegger. Der neueste Schritt und
die Erweiterungen der vergangenen Jahre seien das Ergebnis einer
Strategie. Man habe die Entwicklung im Rahmen der Produktion langsam
etabliert und in den vergangenen Jahren schon einige sehr schöne
Projekte gehabt. Aus diesem Ansatz in "einer Besenkammer" entstand
schrittweise dieses Innovationszentrum, erzählte Raunegger. Anfang
2017 sei die Entwicklungsabteilung mit einem Projektbudget von rund
einer Mio. Euro im Jahr gegründet worden, für die nun dieses
Innovationszentrum errichtet wurde. Die acht Mitarbeiter dafür seien
international rekrutiert worden.
Bei der Entwicklung gehe es nicht nur um neue Rezepturen, sondern
um die Verbesserung und leichtere Handhabung von Verpackungen.
Weiters sei die Digitalisierung ein Thema, um das Produkt mit dem
Internet zu verbinden und so ein zusätzliches Service für die Kunden
zu schaffen, meint der Geschäftsführer.
Vom Bund, dem Land Kärnten und der Stadt Spittal sei man stets
unterstützt worden, sagte Andreas Gabriel, zuständig für den Bereich
"Consumer Health" bei Merck. In Summe habe man 700.000 Euro
Fördergelder in den vergangenen Jahren erhalten und investiert.
Der Bereich "Consumer Health" soll von Merck in den nächsten
Monaten abgestoßen werden. Der Prozess laufe, sei sehr intensiv und
aufwändig und werde im Unternehmen im kleinen Expertenkreis
weitergetrieben. Man sei dabei, die strategischen Optionen zu
überprüfen, im ersten Quartal oder im ersten Halbjahr soll die
Entscheidung fallen, erklärte Gabriel.
Den Standort und die Arbeitsplätze sieht er durch einen solchen
Deal nicht gefährdet. Ein Käufer habe nur Interesse an einem
Unternehmen, wenn es ein interessantes Portfolio aufweisen könne. Da
Spittal der wichtigste und größte Standort von "Customer Health"
weltweit sei, erwarte er, dass ein neuer Eigentümer das auch so
sehen werde.
Raunegger meinte dazu, die hohe Expertise der Mitarbeiter sei
ebenfalls ein großer Vorteil. Und man plane, die
Qualifikationsmöglichkeiten zu erweitern. So fehle eine Ausbildung
in Chemie im Bereich der HTL in Kärnten. Daher werde man sich
bemühen, in den nächsten Jahren eine solche Ausbildung nach
Oberkärnten zu bekommen. Das könnte durch Kooperationen mit Schulen
in Spittal, Klagenfurt und Villach realisiert werden.
(Schluss) mu/mfw/rf
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