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Datum/Zeit: 21.02.2018 13:21
Quelle: APA

Klima- und Energiestrategie soll alle Sektoren in die Pflicht nehmen


Plank: 45 Prozent der Emissionen durch Mobilität/Verkehr - Verbund-Chef für Inkludierung von Verkehr, Wärme und Industrie mit Zielen - Gas zum Heizen für Plank ebenso "out" wie Ölheizungen



Die Klima- und Energiestrategie, zu der die Regierung bis Ende März einen Entwurf vorlegen will, soll beim Klimaschutz und der CO2-Senkung keinen Bereich aussparen. Josef Plank, Generalsekretär im Nachhaltigkeitsministerium, nannte am Mittwoch unter den wichtigsten Punkten auch die Sektorkopplung. 45 Prozent der Emissionen seien durch Mobilität und Verkehr verursacht, so Plank.

Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber bezeichnete die Sektorkopplung als "ganz ganz wichtiges Element". Verkehr, Wärme und Industrie müssten inkludiert werden, mit Zielen. Es solle aber "kein Industrie-Vertreibungsprogramm" werden, so Anzengruber.

Es sei "nicht ausgeschlossen, dass es am Ende auch in anderen Sektoren Ziele" wie für Strom gebe, sagte Generalsekretär Plank. Das werde Gegenstand der im April mit den Stakeholdern startenden Debatte zur Klima- und Energiestrategie sein, ehe diese - bis Juni - fertiggestellt werde.

Das im Regierungsprogramm von Dezember verankerte Ziel, die Stromversorgung bis 2030 - bilanziell über ein ganzes Jahr - zu 100 Prozent erneuerbar zu machen, nannte Plank "ehrgeizig" und "anspruchsvoll". Anzengruber meinte, dazu müsse "das Tempo mindestens verdoppelt" werden: Heute stehe Österreich bei circa 75 Prozent und habe in den letzten 15 Jahren nur 10 Prozentpunkte gut gemacht.

Als wichtigste Punkte betonte Plank bei einer Veranstaltung des Verbund-Stromkonzerns "Raus aus der Kohle", "mehr Eigenproduktion an sauberer Energie im Inland", das bis 2030 angestrebte Ziel einer bilanziell nur mehr erneuerbaren Stromerzeugung, eine "soziale Ausgewogenheit" sowie die Sektorkopplung. Ausgerichtet sein werde die Strategie auf eine Dekarbonisierung bis zum Jahr 2050. Das sei "ehrgeizig", da dürfe kein Tag versäumt werden.

"Raus aus der Kohle" spiele zwar gerade in Österreich keine große Rolle, sei "aber ein Zeichen", meinte der Generalsekretär des für Energie und Umwelt zuständigen Nachhaltigkeits- und Tourismusressorts von Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Das 2030er Ziel bei Strom zeige, dass "wir einen anspruchsvollen Weg gehen", meinte Plank. Der Standort Österreich solle durch die Klima- und Energiestrategie aber "in keinem Fall geschwächt" oder die Industrie in eine unangenehme Wettbewerbssituation gebracht werden.

Der künftig verstärkt geplanten Eigenproduktion an sauberer Energie im Inland stellte Plank die aktuelle Abhängigkeit von Importen gegenüber, was auch "ein bisschen krisenanfällig" mache. Zudem stellte er die Frage in den Raum: "Wie schauen die Produktionsbedingungen zum Beispiel bei Öl in Nigeria aus" - werde in Österreich "ein Baum umgeschnitten", gebe es schon Unmut. "Auch bei Öl wird in Herkunftsnachweise investiert werden müssen", meinte dazu Maximilian Irlbeck, Koordinator der Themenplattform "Digitalisierung im Energiebereich" beim "Zentrum Digitalisierung.Bayern". Für Anzengruber steht zumindest fest: "Wir stehen am Anfang vom Ende des fossilen Zeitalters. Wir investieren schon seit Jahren nicht mehr in CO2-Technologie."

Über Gas in der Mobilität als Möglichkeit sollte gesprochen werden, plädierte Plank - das habe man in den vergangenen Jahren aus den Augen verloren. Auch "Greening the gas" sollte ein Thema sein. In der E-Mobilität, die "emotional sehr im Trend liege", sei noch viel zu tun. Für Biotreibstoffe kann sich der Generalsekretär eine vielleicht etwas offensivere Rolle vorstellen.

Bei Mobilität und Verkehr mit 45 Prozent aller Emissionen gebe "eine Vielzahl von Möglichkeiten", meinte Plank, doch gehörten auch die Bundesländer als wesentliche Spieler mit an Bord. Für die EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr sieht er die Chance, dass Österreich mithelfen kann, dass die auf EU-Ebene neu diskutierten Pkw- und Lkw-Ziele "zu verbindlichen Zielen" werden.

Bei Gas zur Wärmeversorgung kann sich Plank dagegen "nicht mehr große Investitionen in die Infrastruktur" vorstellen. Auch sollte das Thema "Ölheizungen im Neubau" - hier gibt es ja schon Verbote auf Bundesländerebene - sollte auf Ölheizungen generell ausgeweitet werden, gab der Generalsekretär zu verstehen. Photovoltaik sollte gerade auch auf den Dächern eine Offenheit erfahren, "hier kann man viel machen, das wird ganz massiv gebracht werden", auch wenn dadurch mehr Volatilität ins System komme. Laut Regierungsprogramm ist eine "100.000 Dächer"-Investitionsförderung für private PV und Kleinspeicher geplant. Und: "Speicher, alle Speicher" seien natürlich ein guter Teil der Antwort auf die vorliegenden Herausforderungen, so Plank. Insgesamt werde es ohne ein drastisches Nachuntendrehen des Gesamtenergieverbrauchs nicht gehen.

Verbund-Chef Anzengruber erhofft sich auch mit der Klima- und Energiestrategie ein wettbewerbsorientiertes System. Er forderte "Kostenwahrheit" und sprach sich "gegen unüberlegte Förderungen" aus. Die Aufgabe, die sich stelle, sei groß: "Wir müssen einmal davon wegkommen, dass wir Planungsriesen, aber Realisierungszwerge sind."

(Schluss) sp/itz

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