BMW Österreich hat 2017 etwas weniger verkauft, aber mehr umgesetzt
Deutliches Plus für Financial Services und Fuhrparkmanagement
- Motorenwerk in Steyr produzierte signifikant weniger
Dieselantriebe, dafür erheblich mehr Benzinaggregate
Die BMW Group hat in Österreich 2017 etwas
weniger Autos verkauft, aber trotzdem mehr umgesetzt. Kräftig
angezogen hat das Geschäft in Zentral- und Südosteuropa, das von
Salzburg aus betreut wird. Ein deutliches Plus gab es auch beim
Vertragsbestand im Fuhrpark- und Leasinggeschäft. Für die
Dieselproduktion bei BMW Steyr gab es einen Dämpfer, dafür wurde mit
Vollgas an Benzinmotoren geschraubt.
Bei den Zulassungen in Österreich musst BMW im Vorjahr ein Minus
von 1,7 Prozent auf 18.890 Stück hinnehmen, bei Mini betrug der
Rückgang 2,5 Prozent auf 2.770 Fahrzeuge. Bei Motorrädern gab es -
nicht zuletzt wegen Vorziehkäufen aufgrund neuer Bestimmungen heuer
- ein Plus von 5,9 Prozent auf 1.926 Bikes. Trotz des rückläufigen
Autogeschäftes legte der Umsatz der BMW Austria GmbH um acht Prozent
auf 979 Mio. Euro zu. In Zentral- und Südosteuropa gab es gar ein
Umsatzplus von 10,2 Prozent auf 3,758 Mrd. Euro.
Über einen kräftigen Geschäftszuwachs durfte sich 2017 auch BMW
Financial Services freuen. Zwar stieg die Zahl der Neuverträge nur
um 1,2 Prozent, dafür legten Vertragsbestand und Bilanzsumme um über
acht Prozent zu. Beim Fuhrparkmanagement Alphabet Österreich stieg
die Zahl der Neuverträge um 5,9 Prozent, der Vertragsbestand um 13,9
Prozent und die Bilanzsumme um 39 Prozent (auf 215 Mio. Euro).
Durchwachsen war das Jahr 2017 im Motorenwerk in Steyr. Zwar gab
es mit einem Zuwachs von 5,2 Prozent ein kräftiges Produktionsplus,
allerdings brach die Dieselerzeugung um 10,6 Prozent auf 776.129
Stück ein. Bei Benzinern gab es hingegen ein Plus von 40,2 Prozent
auf 551.025 Motoren. Bei einem rückläufigen Umsatz von 1,8 Prozent
wurde gleichzeitig um 25 Prozent mehr investiert.
Mittlerweile ist mehr als jedes zweite weltweit ausgelieferte
Fahrzeug der BMW Group mit einem Motor aus Steyr unterwegs, rechnete
BMW Österreich am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Wien
vor. Fast 400 Mio. Euro wurden 2017 in das Motorenwerk investiert.
Im oberösterreichischen Steyr werden die Motoren entwickelt, geplant
und montiert. Verbaut werden diese unter anderem im BMW 5er, der bei
Magna Steyr für den Weltmarkt produziert wird. "Wir haben in Steyr
das modernste Motorenwerk Europas", so BMW-Steyr-Chef Christoph
Schröder. 80 Prozent des Energiebedarfes kämen aus regenerierbaren
Quellen. Jährlich verbraucht das Werk so viel Energie wie 80.000
Haushalte.
Und es wird weiter kräftig investiert: In Salzburg ist eine
Erweiterung des Standortes um über 20 Mio. Euro geplant. "Ich blicke
sehr optimistisch in die Zukunft, die BMW Group befindet sich heute
in der größten Produktoffensive der Unternehmensgeschichte mit
vielen neuen Modellen. Vor allem stehen 2018 viele neue Mitglieder
der in Österreich enorm beliebten BMW X-Familie am Start", so BMW
Austria-Chef Christian Morawa. Er hat zu Jahresende 2017 gemeinsam
mit Steyr-Chef Schröder das Kommando bei BMW Österreich übernommen.
BMW hat laut Morawa in Österreich den höchsten Mitarbeiterstand
in der Unternehmensgeschichte erreicht, bis zum heurigen März soll
es weitere 170 Neuanstellungen geben. "Rund 4.500 Mitarbeiter, davon
108 Lehrlinge, haben im Werk Steyr einen zukunftssicheren und hoch
attraktiven Arbeitsplatz", so der Österreich-Chef. Insgesamt
beschäftigt der bayrische Autohersteller über 5.200 Menschen in
Österreich.
(Schluss) stf/itz
ISIN DE0005190003
WEB http://www.bmwgroup.com/