Wiener Städtische und Erste Bank/Sparkassen verstärken Kooperation
Vertrieb von neuen einfachen Produkte in der Sach- und
Krankenversicherung über die Bankfilialen startet
Die Wiener Städtische Versicherung sowie Erste Bank
und Sparkassen verstärken ihre Kooperation. Deutlich ausgebaut
werden soll dabei der Vertrieb von Sach- und Krankenversicherungen.
Man wolle einfache, transparente und für die Kunden verständliche
Produkte zur Vorsorge anbieten, so Erste-Bank-Österreich-Chef Stefan
Dörfler am Freitag in einer Pressekonferenz.
Erste Bank und Sparkassen haben zusammen rund 5,6 Millionen
Kunden. Für den Ausbau der Vertriebskooperation für Sach- und
Krankenversicherungen gab es im Vorjahr ein Pilotprojekt in 13
Filialen, nun wird das Konzept auf ganz Österreich ausgeweitet.
Bisher hat die s Versicherung vor allem Lebensversicherungen über
den Bankschalter verkauft. Die Wiener Städtische und die s
Versicherung werden gerade fusioniert und gehören zur Vienna
Insurance Group (VIG), es entsteht der größte Lebensversicherer.
In der Schaden/Unfall- und Krankenversicherung wird aktuell ein
Prämienvolumen von rund 50 Mio. Euro im Bankvertrieb vermittelt.
Dies soll in den kommenden drei Jahren verdoppelt werden, so
Wiener-Städtische-Chef Robert Lasshofer.
Ein Beispiel für den Einsatz der neuen speziell für den
Bankvertrieb gestalteten Produkte: Bei Abschluss einer
Wohnbaufinanzierung könne ab sofort aus einer Hand auch eine
Eigenheim- bzw. Haushaltsversicherung angeboten werden. Die Produkte
seien einfach, wurde heute betont. Bei einer ambulanten
Krankenversicherung beispielsweise werden zwei Varianten über den
Bankvertrieb angeboten, bei der Wiener Städtischen sind es deutlich
mehr. Grundsätzlich sollen bei der Wiener Städtischen künftig die
Produkte in allen Sparten einfacher werden, sagte Lasshofer.
In der Lebensversicherung wird im Vertrieb via Erste Bank und
Sparkassen bis 2020 ein konstantes Wachstum von rund 2 Prozent pro
Jahr angepeilt, in der Sach- und Krankenversicherung sollen die
Prämieneinnahmen über den Bankschalter verdreifacht werden. In der
Unfallversicherung sind plus 15 Prozent geplant. In Österreich
werden mit 6 Prozent generell weniger Nicht-Lebensversicherungen
über Geldinstitute vertrieben als in anderen europäischen Ländern,
in denen es bereits bis zu 10 Prozent sind. Diese Marke peilen die
Wiener Städtische und ihre Partner an.
Der Präsident des österreichischen Sparkassenverbandes, Gerhard
Fabisch, betonte bei der heutigen Pressekonferenz, dass Vorsorge für
die Kunden ein sehr wichtiges Thema sei. Dies zeige auch die
Vorsorge-Umfrage der Sparkassen-Gruppe, wonach finanzielle Vorsorge
für 84 Prozent der Österreicher eher wichtig sei, bei der jungen
Generation der 16- bis 29-Jährigen sogar für 91 Prozent. Begrüßt
werde vom Sparkassenverband die Stärkung der dritten Säule im
Regierungsprogramm. Fabisch hofft dabei etwa auf eine Unterstützung
für die Altersvorsorge in der geplanten Steuerreform.
VIG und Erste Bank/Sparkassen arbeiten seit rund zehn Jahren
zusammen. Die s Versicherung und die Wiener Städtische werden gerade
fusioniert und damit Nummer eins in der Lebensversicherung in
Österreich. Die s Versicherung vermittelt ihre Polizzen über den
Bankvertrieb und hatte 2016 in ihrem Hauptgeschäft Leben
Prämieneinnahmen von rund 762 Mio. Euro. Die Wiener Städtische kam
in der Sparte Leben auf rund 715 Mio. Euro und hat bisher keine
Lebensversicherungen über den Bankschalter verkauft. Von den 50 Mio.
Euro Nicht-Leben-Prämienvolumen im Bankvertrieb entfallen rund 80
Prozent auf Sachversicherungen. Insgesamt wird die fusionierte
Gesellschaft mehr als 3 Mrd. Euro an Prämienvolumen haben, davon
rund 1,2 Mrd. Euro in Schaden/Unfall.
(Schluss) itz/sp
ISIN AT0000908504
WEB https://www.wienerstaedtische.at/privat.html
http://www.vig.com