UniCredit-CEE-Chef: Gute Aussichten für Zentral- und Osteuropa
Wachstumsraten von 3 Prozent oder höher - Wachstum verlangsamt
sich - Kreditvergabe steigt - Notleidende Kredite gehen zurück
- Profitabilität bleibt hoch
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KORREKTUR-HINWEIS
In APA0428 vom 16.01.2018 muss es im Titel und ihm 1. Satz richtig
heißen: UniCredit-CEE-Chef (nicht: UniCredit-Chef).
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Der CEE-Chef der Bank Austria-Mutter
UniCredit, Carlo Vivaldi, sieht gute Voraussetzungen für ein weiter
anhaltendes Wirtschaftswachstum in den Ländern Zentral- und
Osteuropas. In fast jedem dieser Länder sollten die
Volkswirtschaften 2018 und 2019 über 3 Prozent wachsen, sagte
Vivaldi am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien anlässlich des
Euromoney CEE-Forums.
Das zweite Jahr in Folge sei der Bankensektor 2017 in allen
CEE-Ländern profitabel gewesen, führte Vivaldi aus. 2017 sei für die
meisten CEE-Länder das beste Jahr seit 2010 gewesen, mit den
höchsten Wachstumsraten. Diese Wachstumsraten dürften sich 2018 und
2019 allerdings verringern.
Die Kreditvergabe dürfte sich in jenen Ländern mit den stärksten
Wachstumsraten etwas verlangsamen, etwa in Tschechien, Slowakei,
Rumänien und der Türkei. In den anderen Ländern dürfte sie sich
dagegen beschleunigen, etwa in Kroatien, Slowenien und Serbien, so
laut Vivaldi das Ergebnis der aktuellen UniCredit CEE-Bankenstudie.
In den restlichen Ländern dürfte die Kreditvergabe unverändert
bleiben.
Eine der herausstechendsten Entwicklungen in den vergangenen drei
Jahren sei der Rückgang der notleidenden Kredite gewesen. Diese
Entwicklung sollte anhalten. Die Entstehung neuer notleidender
Kredite sollte zudem durch bessere Risikomodelle verringert werden.
Die Profitabilität der in der Region tätigen Banken dürfte
unverändert hoch bleiben und mit 1,3 Prozent return on total assets
über dem Wert von 0,4 Prozent der westeuropäischen Banken liegen.
Ein Treiber für das Wachstum in CEE werden die in die Region
fließenden EU-Mittel sein, so Vivaldi. Diese würden 1,5 bis 3,0
Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen.
Chancen ergeben sich für das digitale Banking, nicht zuletzt
aufgrund der bereits hohen Digitalisierungsdichte in der Region.
Das Nettovermögen der Haushalte in der CEE-Region habe sich seit
2006 verdoppelt. Private Banking Produkte dürften trotz der noch
bestehenden Wohlstandsdifferenz zu den hochentwickelten
Volkswirtschaften in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Leiden könnte die Profitabilität in einigen CEE-Ländern jedoch
unter dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld, regulatorischem Gegenwind
und neuen Gesetzen. Fraglich sei der Ausblick für die Türkei und die
weitere Entwicklung in Russland.
CEE biete aufgrund des steigenden Wohlstandes einige spezielle
Geschäftsmöglichkeiten, führte Mauro Giorgio Marrano,
CEE-Chefanalyst der UniCredit, aus. Auch der Bedarf an
Beratungsleistungen, Spar- und Anlageprodukten steige.
(Schluss) ggr/gru
ISIN IT0004781412
WEB https://www.unicreditgroup.eu
http://www.bankaustria.at