Konjunktur

Konjunktur

Datum/Zeit: 07.01.2018 12:05
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Stärkstes Wachstum der Eurozone im Dezember seit Anfang 2011



Das Wachstum der Eurozone hat im Dezember nochmals an Dynamik gewonnen. Die Industrieproduktion wurde mit annähernder Rekordrate ausgeweitet, und im Servicesektor liefen die Geschäfte so gut wie zuletzt vor über sechseinhalb Jahren.

Der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI®) gewann gegenüber November 0.6 Punkte hinzu und erreichte mit 58.1 den höchsten Wert seit Februar 2011. Damit fällt der Durchschnittswert für das vierte Quartal 2017 so gut aus wie zuletzt im ersten Quartal 2011. Seit 54 Monaten notiert der Index nun bereits ununterbrochen über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird.

Irland blieb auf der Index-Rangliste führend, hier signalisierte der Composite-PMI das stärkste Wirtschaftswachstum seit 21 Monaten. Frankreich belegte Platz 2, hier legte die Wirtschaftskraft fast genauso stark wie zum Sechseinhalb-Jahreshoch im November. Beschleunigte Steigerungsraten vermeldeten auch Deutschland (80-Monatshoch), Italien (8-Monatshoch) und Spanien (3-Monatshoch).

Dank der anziehenden Binnennachfrage und einem rekordverdächtigen Exportorderzuwachs verbuchten die Industrieunternehmen im Dezember das höchste Auftragsplus seit April 2000. Im Servicesektor kletterte der Index Neuaufträge auf den höchsten Wert seit über zehn Jahren.

Der Konjunkturaufschwung sorgte dafür, dass die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist wieder optimistischer ausfielen als in den beiden Vormonaten. In Deutschland erreichte der Index zum wiederholten Mal ein Allzeithoch, in Frankreich, Spanien und Irland stieg er jeweils auf ein 3- Monatshoch.

Der Beschäftigungsaufbau fiel genauso stark aus wie zum 17-Jahreshoch im November, was auf den kräftigen Auftragsschub und die daraus resultierende Zunahme der Auftragsbestände zurückzuführen war. Höhere Beschäftigungsniveaus vermeldeten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Irland.

Der Preisdruck ließ im Dezember etwas nach. So schwächte sich der Anstieg der Einkaufs- und Verkaufspreise erstmals seit fünf Monaten wieder leicht ab. Insgesamt zählten die beiden Steigerungsraten abermals zu den höchsten seit über sechseinhalb Jahren.

Services

Dank des kräftigsten Auftragszuwachses seit über zehn Jahren liefen die Geschäfte im Eurozone Servicesektor im Dezember so gut wie zuletzt vor 80 Monaten. Der IHS Markit Eurozone Service-Index legte binnen Monatsfrist um 0.4 Punkte auf 56.6 zu und übertraf damit auch die Vorabschätzung um 0.1 Punkte.

In Deutschland stieg der Service-Index auf ein 24-, in Italien auf ein 5-, in Spanien auf ein 2- und in Irland auf ein 8-Monatshoch. In Frankreich notierte der Index nur knapp unter dem SechseinhalbJahreshoch von November.

Zurückzuführen waren die Geschäfts- und Auftragszuwächse laut Befragten auf den beschleunigten Konjunkturaufschwung. Wegen des anhaltenden Kapazitätsdrucks nahmen die Auftragsbestände den 19. Monat in Folge zu, allerdings mit leicht abgeschwächter Rate.

Der Jobaufbau blieb im Dezember genauso stark wie zum 10-Jahreshoch im November. In allen von der Umfrage erfassten Ländern stieg die Beschäftigung, in Deutschland, Italien und Irland sogar noch stärker als im Vormonat.

Der Anstieg der Einkaufspreise beschleunigte sich und fiel so stark aus wie zuletzt vor sechseinhalb Jahren. Folglich wurden auch die Angebotspreise erneut angehoben, die Rate schwächte sich jedoch erstmals seit sechs Monaten wieder ab. Mit Ausnahme Italiens kam es in allen übrigen von der Umfrage erfassten Ländern zu einer Erhöhung der Angebotspreise.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist blieben nicht nur ausgesprochen positiv, sie fielen sogar noch optimistischer aus als in den beiden Vormonaten. Verbessert hat sich der Ausblick in Deutschland, Frankreich, Spanien und Irland, in Italien ließ der Optimismus hingegen nach.

Chris Williamson, Chefökonom bei IHS Markit, kommentiert den finalen Eurozone Composite PMI:

„Die Eurozone beendet das beste Jahr seit über einem Jahrzehnt mit einem fulminanten Finale und widerlegt damit ein weiteres Mal alle Befürchtungen, dass die zunehmende politische Unsicherheit dem Wirtschaftswachstum schaden könnte. Mit 56.4 fällt der Jahresdurchschnitt des Composite-PMI 2017 so gut aus wie zuletzt 2006.

Die Industrie brummt wie nie zuvor seit Beginn der Datenerhebung vor über 20 Jahren, und im Servicesektor liefen die Geschäfte 2017 so gut wie seit 2007 nicht mehr.

Der Composite-PMI deutet darauf hin, dass sich das BIP-Wachstum in Q4/2017 auf sage und schreibe 0.8% auf Quartalsbasis beschleunigt hat, und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die Dynamik zum Jahresanfang 2018 nachlassen könnte. Die Unternehmen verbuchen so starke Auftragszuwächse wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, und die Auftragsbestände legen rasant zu.

Das Tempo des Stellenaufbaus ist weiter auf einem 17-Jahreshoch, da die Firmen zur Bewältigung der Neuaufträge ihre Kapazitäten erweitern. Und auch der Geschäftsausblick fiel im Dezember wieder optimistischer aus als zuletzt.

Der Preisdruck hat sich im Dezember zwar nicht weiter verstärkt, er blieb aber so hoch wie seit über sechs Jahren nicht mehr, da die anziehende Nachfrage die Preismacht der Unternehmen festigt.

Dass die Nachfrage das Angebot an Gütern und Dienstleistungen derzeit oftmals bei weitem übersteigt, dürfte sich in den nächsten Monaten erfahrungsgemäß in einem steigenden Inflationsdruck niederschlagen. Die große Frage für 2018 wird sein, ob die relativ hohe Arbeitslosigkeit und die freien Kapazitäten in vielen Ländern die Lohnentwicklung drosseln und den Anstieg der Verbraucherpreise weiter deckeln werden – eine Erinnerung, dass viele Wunden der globalen Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise noch nicht ganz verheilt sind.”

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