SBO stellt für 2017 eine Dividende von 50 Cent je Aktie in Aussicht
Aufträge, Umsatz und Betriebsgewinn legten deutlich zu, aber
Vorsorge für Erwerb der restlichen Anteile an Downhole
Technology drückt Gewinn - Grohmann: Auch 4. Quartal gut
angelaufen
Für den börsennotierten Ölfeldausrüster SBO
laufen die Geschäfte gut. "Unter der Voraussetzung, dass wir Anfang
nächsten Jahres, wenn die Entscheidung fällt, ein ähnliches
Marktumfeld haben wie jetzt, dann wird sich der Dividendenvorschlag
in der Höhe von 50 Cent pro Aktie befinden", sagte SBO-Chef Gerald
Grohmann am Donnerstag zur APA.
Schoeller-Bleckmann Oilfield hat in den ersten drei Quartalen
deutlich mehr Aufträge erhalten und sowohl beim Umsatz als auch beim
Betriebsergebnis kräftig zugelegt, dennoch steht unterm Strich ein
Verlust von 86,2 Mio. Euro - eine Folge des unerwarteten Erfolgs der
US-Tochter Downhole Technology, wie Grohmann erklärte. "Der Preis
des Erfolgs ist, dass wir für die Anteile von
Minderheitsgesellschaftern in dem Unternehmen, das wir 2016 gekauft
haben, eine Vorsorge in Höhe von rund 90 Millionen gebildet haben.
Das ist nicht cashwirksam."
Das Unternehmen habe sich weit besser entwickelt, als zum
Zeitpunkt des Kaufs absehbar gewesen sei, erklärte Grohmann. SBO
besitzt 68 Prozent der Anteile. Der Wert der Minderheitsanteile -
"irgendwann werden wir die vielleicht einmal abkaufen" - sei
gestiegen, deshalb habe man diese Vorsorge treffen müssen, die den
Gewinn buchhalterisch gedrückt habe. "Das bedeutet natürlich im
Umkehrschluss, dass der Wert unserer 68 Prozent auch gestiegen ist.
Das wurde nicht verbucht, das ist eine stille Reserve."
"Operativ läuft es sehr gut, wir haben den Auftragseingang im
Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, den Umsatz um 71 Prozent
steigern können und, was besonders wichtig ist, auch ein schönes
positives operatives Ergebnis von 11 Millionen erzielt in den ersten
drei Quartalen", berichtete Grohmann.
Die EBITDA-Marge (Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen) liege
im dritten Quartal zum ersten Mal seit zwei Jahren über dem
langjährigen Durchschnitt. Man profitiere vor allem von der guten
Entwicklung in Nordamerika. "Das ist auf die Downhole Technology
zurückzuführen, aber auch auf unser anderes amerikanisches
Geschäft", etwa die Bohrmotoren.
Wann die anderen internationalen Märkte wieder anziehen, hänge
u.a. davon ab, ob die OPEC ihre Förderbeschränkung nach dem ersten
Quartal 2018 fortsetzen wird. "Momentan sind die Signale auf ja. Am
30. November ist OPEC-Sitzung in Wien, da werden wir wahrscheinlich
etwas mehr dazu hören." Der Ölpreis sei bei Brent schon über 60
Dollar, aber die Projekte der Produzenten seien meist langfristig
und die Betreiber bräuchten eine gewisse Sicherheit, dass der
Ölpreis längerfristig über 60 Dollar bleibt. "Meine Einschätzung
wäre: Es sollten im Laufe des Jahres 2018 auch die internationalen
Märkte anziehen."
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres hat
Schoeller-Bleckmann Oilfield den Umsatz im Vergleich zum Krisenjahr
2016 um 71 Prozent auf 227,6 Mio. Euro gesteigert. Der
Auftragseingang hat sich auf 241,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Der Auftragsstand betrug zum Ende des dritten Quartals 2017 33,4
Mio. Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat
sich in den positiven Bereich gedreht und liegt bei 48,5 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug 11,0 Mio. Euro, nach -50,9 Mio.
Euro in den ersten drei Quartalen 2016.
"Auch das vierte Quartal ist gut angelaufen", sagte Grohmann.
"Unsere Industrie hat sich die letzten sechs Quartale schon erholt,
wir haben seit Mitte 2016 laufend steigende Umsätze berichtet und
ich gehe davon aus, dass das weitergeht."
Möglichkeiten für Zukäufe gebe es immer, "es ist eine Aufgabe
unseres Grundgeschäftes, dass ich mir laufend
Akquisitionsmöglichkeiten anschaue", sagte Grohmann. "Wir haben
einen Cashbestand zum dritten Quartal von 178 Millionen Euro, das
sollte doch für das eine oder andere ausreichen, wenn wir etwas
Geeignetes finden." Für die 68 Prozent an Downhole Technology hat
SBO 100 Mio. Dollar bezahlt.
Der Kurs der SBO-Aktie ist am Donnerstag bis 10.30 Uhr um rund 3
Prozent auf 80,06 Euro zurückgegangen.
(Schluss) ivn/itz
ISIN AT0000946652
WEB http://www.sbo.co.at