SBO nach drei Quartalen klar auf Erfolgskurs
Aufträge, Umsatz und Betriebsgewinn legten deutlich zu -
Nettoergebnis mit -86,2 dennoch negativ, weil Option auf
weitere Anteile der US-Tochter Well Completion abgewertet
wurde
Der im ATX der Wiener Börse notierte
Ölfeldausrüster SBO ist nach einer längeren Durststrecke nun wieder
auf Erfolgskurs und hat in den ersten drei Quartalen 2017 hohe
Zuwächse bei Umsatz, Auftragseingängen und beim operativen Ergebnis
erzielt. Unterm Strich steht dennoch ein Minus - eine Folge des
unerwarteten Erfolgs der US-Tochter Well Completion, wie das
Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren liege die EBITDA-Marge (Ergebnis
vor Steuern und Abschreibungen) im dritten Quartal über dem
langjährigen Durchschnitt. Man profitiere von der guten Entwicklung
in Nordamerika, während die Märkte international stabil, aber
stagnierend seien, heißt es in der Mitteilung.
Der Umsatz von Schoeller-Bleckmann Oilfield legte in den ersten
drei Quartalen im Vergleich zum Krisenjahr 2016 um 71 Prozent auf
227,6 Mio. Euro zu. Der Auftragseingang hat sich auf 241,5 Mio. Euro
mehr als verdoppelt. Der Auftragsstand betrug zum Ende des dritten
Quartals 2017 33,4 Mio. Euro (30. September 2016: 17,4 Mio. Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat
sich von -7,2 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2016 in den
positiven Bereich gedreht und liegt bei 48,5 Mio. Euro. Darin sind
einmalige Erträge aus abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen in
der Höhe von 2,0 Mio. Euro enthalten. Das Betriebsergebnis (EBIT)
betrug 11,0 Mio. Euro, nach -50,9 Mio. Euro in den ersten drei
Quartalen 2016. Die EBITDA-Marge lag in den ersten drei Quartalen
2017 bei 21,3 Prozent (1-9/2016: -5,4 Prozent), im dritten Quartal
mit 28,7 Prozent erstmals nach den vergangenen beiden Krisenjahren
sogar über ihrem langjährigen Durchschnitt von 24,1 Prozent. Die
EBIT-Marge belief sich auf 4,8 Prozent (1-9/2016: -38,2 Prozent).
Dass sich das Ergebnis nach Steuern von -22,9 auf -86,2 Mio. Euro
verschlechtert hat, erklärt das mit Unternehmen überraschenderweise
mit dem unerwarteten Erfolg der US-Tochter Well Completion, die vor
eineinhalb Jahren erworben wurde. Im Rahmen der Akquisition hat SBO
68 Prozent der Anteile an Downhole Technology übernommen. Die
verbleibenden 32 Prozent der Anteile können durch Ziehung einer
Put/Call-Option von SBO erworben bzw. von den
Minderheitsgesellschaftern an SBO veräußert werden.
Die gestiegenen Wachstumserwartungen von Downhole Technology
hätten einen höheren Unternehmenswert zum 1. April 2019 ergeben als
bisher erwartet wurde. Das ist der erstmalig mögliche Zeitpunkt, an
dem die Option zum Erwerb der Anteile der Minderheitsgesellschafter
ausgeübt werden kann. Deswegen habe man die Bewertung der Option
nach den Rechnungslegungsvorschriften anpassen und einen Aufwand von
91,3 Mio. Euro im Finanzergebnis verbuchen müssen.
"Diese Aufwandsbuchung ist nur kurzfristig ein Wermutstropfen,
denn langfristig profitieren wir von der Wertsteigerung unserer
Tochtergesellschaft", sagte Vorstandschef Gerald Grohmann laut
Aussendung.
(Schluss) ivn/itz
ISIN AT0000946652
WEB http://www.sbo.co.at