BNP an Polen-Tochter der RBI interessiert - Insider
Banker: Franzosen sprechen mit österreichischem Mutterkonzern
Raiffeisen Bank International - Mindestens ein Interessent
Die französische Großbank BNP
Paribas hat Insidern zufolge ein Auge auf die polnische Tochter der
österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) geworfen. Das
Pariser Geldhaus spreche über einen Kauf dieser Raiffeisen-Sparte,
sagte ein hochrangiger Vertreter der Bankenbranche zu Reuters.
Die RBI erklärte am Freitag, es hätten sich bereits erste
Interessenten für die Polen-Tochter gemeldet. Namen nannten die
Österreicher nicht. Das Institut bemüht sich unterdessen, sein
Polen-Geschäft für Investoren attraktiver zu machen. So sollen
Fremdwährungskredite aus der Raiffeisen Bank Polska herausgelöst und
auf die RBI übertragen werden.
Raiffeisen Bank Polska ist das zehntgrößte Kreditinstitut Polens.
Dort wäre BNP Paribas kein Neuling: Nach einem Zukauf 2014 gehört
den Franzosen mit BGZ BNP Paribas das siebtgrößte Geldhaus. Ein
Vertreter aus dem polnischen Finanzsektor sagte ebenfalls, dass BNP
nun auch an der heimischen RBI-Tochtergesellschaft interessiert sei.
Die französische Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Der mit der BGZ
bereits erfolgte Einstieg in Polen gehört zum Plan der Franzosen, in
schnell wachsenden Märkte zu expandieren.
Die polnische Bankenbranche kommt unterdessen offenbar auch an
anderer Stelle in Bewegung: Die spanische Großbank Santander hat
Finanzkreisen zufolge exklusive Gespräche über den Kauf von Teilen
des Polen-Geschäfts der Deutschen Bank begonnen.
RBI teilte mit, nach der Übertragung der betroffenen
Hypothekenkredite soll die Polen-Tochter entweder an die Warschauer
Börse gebracht werden oder die Mehrheit an der Kernbank an einen
Investor verkauft werden. Das große Portfolio an unprofitablen
Schweizer-Franken-Krediten gilt als einer der Hauptgründe für das
Scheitern des Börsengangs der Polen-Tochter im Sommer. Die polnische
Aufsichtsbehörde KNF pocht darauf, dass die RBI bis 15. Mai 2018
mindestens 15 Prozent ihrer polnischen Tochter an die Börse bringt.
Die KNF würde sich laut der Bank auch mit einem Verkauf einer
Mehrheitsbeteiligung an der Kernbank zufrieden geben
2016 platzten die Pläne zum Verkauf der Polen-Tochter. Die RBI
führte exklusive Verhandlungen mit der polnischen Alior Bank, doch
das vom staatlichen Versicherer PZU kontrollierte Institut stoppte
den Deal. Die RBI verordnete ihrer Polen-Tochter daraufhin einen
scharfen Sparkurs.
(Schluss) gru
ISIN FR0000131104 AT0000606306
WEB http://www.bnpparibas.com/
http://www.rbinternational.com/