Air Berlin - Betriebsversammlung bei Niki noch offen
Wenn dann mit ganz anderem Charakter als vorige Woche geplant
- Betriebsrat zweifelt an Niki-Übernahme durch Etihad
Nach der Insolvenzankündigung von
Air Berlin berät der Betriebsrat des Österreich-Ablegers Niki noch,
ob es am Freitag eine Betriebsversammlung geben soll. Die für heute
Mittwoch angesetzte Kollektivvertrags-Verhandlung ist jedenfalls
abgesagt, bestätigte Bord-Betriebsrat Stefan Tankovits im Gespräch
mit der APA. Diese hätte derzeit "keinen Sinn".
Sollte es eine Betriebsversammlung geben, dann zur Information
der Mitarbeiter und nicht wegen Gehaltsforderungen. Diese
Versammlung hätte nun "sicher einen anderen Charakter". Vorher
kämpft der Betriebsrat aber selber darum, möglichst viele
Informationen zu bekommen. Er wisse selber kaum mehr als in den
Medien steht, die Geschäftsführung von Niki sei selber nicht an den
Verhandlungen über die Zukunft von Air Berlin beteiligt. Der
Betriebsrat sucht daher nun direkte Gespräche mit dem Management von
Air Berlin.
Unklar ist nun auch, ob der Deal, wonach die arabische Airline
Etihad, bisher als größter Eigentümer von Air-Berlin maßgeblich an
deren Finanzierung beteiligt, wie geplant Niki selber übernimmt. "Es
sieht so aus, dass Etihad Niki nicht kauft", sagte Tankovits. Im
Juni noch habe Etihad "diese Beruhigungspille gegeben und gesagt,
wir kaufen Niki schon, egal was mit dem Joint Venture passiert. Das
ist jetzt nicht der Fall, was sehr enttäuschend ist". Alle Anzeichen
deuteten darauf hin, dass die Übernahme von Niki nicht stattfindet -
daran hing aber die Arbeitsplatzgarantie. "Da lässt man uns jetzt im
Regen stehen", so Tankovits.
"Neu" ist Tankovits auch der Gedanke, Niki könnte mit der
Lufthansa-Tochter Eurowings zusammengehen. Die jüngste Umstellung
des Niki-Geschäfts auf Ferienflieger würde nicht zum Geschäftsmodell
von Eurowings passen, aber es könne ja auch einen abermaligen Bruch
in der Unternehmensausrichtung geben. Jedenfalls wünscht sich
Tankovits, dass er schnell Klarheit bekommt. Und der Betriebsrat
"will nicht nur an der Seitenlinie stehen und zuschauen. Wir wollen
eingebunden werden".
(Schluss) tsk/rf
ISIN GB00B128C026
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