Zusammenschluss RHI/Magnesita auf Schiene - RHI-Aktionäre stimmten zu
Standortgarantie für fünf österreichische Werke -
Konzernzentrale in den Niederlanden, Notierung an der Börse in
London, Management in Wien
Der Zusammenschluss des österreichischen
Feuerfestkonzerns RHI mit der brasilianischen Magnesita ist auf
Schiene. Am Freitag stimmten die Aktionäre der noch im ATX notierten
RHI dem Deal mit über 99,7 Prozent zu. Die Wettbewerbsbehörden der
EU, Brasiliens und der USA hatten bereits Grünes Licht gegeben.
Damit steht dem Start des neuen Unternehmens am 1. November nichts
mehr im Wege.
Die künftige RHI-Magnesita wird Weltmarktführer im
Feuerfestbereich sein. Das Unternehmen wird in London im Premium
Segment notieren und daneben in Wien im dritten Markt noch gelistet
sein. Die Konzernholding wird in der RHI-MAG N.V in den Niederlanden
liegen. Geleitet wird das neue Unternehmen von einem
europäisch-brasilianischen Managementteam in Wien, teilte die RHI am
Freitagnachmittag nach der außerordentlichen Hauptversammlung mit.
Für Österreich erfreulich: Es gibt eine Standortgarantie für die
fünf österreichischen Werke bis Ende 2020. "Die Anzahl der
Mitarbeiter wird mindestens gleich bleiben", so RHI-Chef Stefan
Borgas, der auch designierter CEO der zukünftigen RHI-Magnesita
Gruppe ist, nach der Hauptversammlung im Gespräch mit der APA.
Am 1. November oder vielleicht auch schon am 30. Oktober wird
RHI-Magnesita dann in London an der Börse starten und "einige
Stunden" davor in Wien aus dem ATX ausscheiden und in den dritten
Markt wechseln, so Borgas. Das Closing des Deals ist für Ende
Oktober vorgesehen, am Weg dorthin müssen noch mit dem Verkauf von
drei Werken Auflagen der EU-Wettbewerbshüter erfüllt werden.
Außerdem sind das Listing in London und die konkrete Zusammenführung
der beiden Unternehmen vorzubereiten.
Das neue Unternehmen RHI-Magnesita wird zunächst 100 Prozent der
RHI-Aktien und 50 Prozent (plus eine Aktie) der Magnesita-Aktien,
die weiter an der Börse in Brasilien notieren werden, halten. Nach
der Aufnahme der Geschäfte folgt ein Pflichtangebot an die
verbliebenen Magnesita-Aktionäre. Borgas rechnet damit, dass es rund
neun Monate dauern wird, bis RHI-Magnesita genug Aktien an der
Tochter Magnesita hält, um diese in Brasilien von der Börse zu
nehmen. Die Mehrheit am brasilianischen Unternehmen hatte RHI von
den Kernaktionären der Magnesita übernommen. Daher sind in diesem
Unternehmen keine weiteren Gremienbeschlüsse nötig.
In dem neu geformten Unternehmen wird neben Borgas (CEO) auch
Octavio Lopes von Magnesita als Finanzchef (CFO) geschäftsführender
Direktor sein. Dazu kommen 17 nicht geschäftsführende Direktoren,
von denen sechs von den Arbeitnehmervertretern gestellt werden.
Für die restlichen elf Posten sind laut Aussendung folgende
Personen vorgesehen: Jim Leng (Senior Independent Director), Celia
Baxter (Chair Remuneration Committee), John Ramsey (Chair Audit
Committee), David Haines, Andrew Hosty, Wolfgang Ruttenstorfer, Karl
Sevelda. Zusätzlich sei geplant, Herbert Cordt (Chairman), David
Schlaff, Stanislaus zu Sayn-Wittgenstein und Fersen Lambranho in den
Verwaltungsrat zu berufen.
Unter den weiteren nicht geschäftsführenden Direktoren werden
Wolfgang Ruttenstorfer, Karl Sevelda, Herbert Cordt, Davis Schlaff,
Stanislaus
(Schluss) tsk/mk
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